Ulrike Guerot

Warum Europa eine Republik werden muss!

Eine politische Utopie
Cover: Warum Europa eine Republik werden muss!
Dietz Verlag, Bonn 2016
ISBN 9783801204792
Broschiert, 308 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Es ist Zeit, Europa neu zu denken. Weg mit der Brüsseler Trilogie aus Rat, Kommission und Parlament! Die Nationalstaaten pervertieren die europäische Idee und spielen Europas Bürger gegeneinander aus. Europa muss aber heißen: Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte. Vernetzt die europäischen Regionen! Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach! Wählt einen europäischen Parlamentarismus, der dem Grundsatz der Gewaltenteilung genügt! Dieser Text ist ein utopisches Experiment. Res publica bedeutet Gemeinwohl - daran fehlt es in der EU heute am meisten. Die Idee der Republik ist von Aristoteles bis Kant das normale Verfassungsprinzip für politische Gemeinwesen. Wenden wir es doch einmal auf Europa an. Bauen wir Europa neu, damit sich die Geschichte der Nationalismen nicht wiederholt. Damit Europa in der Welt von morgen nicht untergeht, sondern zur Avantgarde auf dem Weg in eine Weltbürgerunion wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.06.2016

Als eine "positive Idee" nach Kant versteht die Autorin Ulrike Guérot ihr Buch, der sich Rezensentin Isabell Trommer nur anschließen kann. Zwar, so deutet sie an, gefallen ihr persönlich nicht alle Metaphern und Bilder, die die Autorin verwendet, aber das tue der guten Sache keinen Abbruch. Entscheidend sei, dass Guérot mit ihrer "politischen Utopie" einen intelligenten, radikalen und darum wertvollen Beitrag zum aktuellen Diskurs leiste. Die Ausbreitung des Populismus und Nationalsozialismus dieser Tage seien Ausdruck des Scheiterns der EU als Staatenbund. Der einzige Weg heraus aus der Krise ist eine Europäische Republik, fasst Trommer zusammen und lobt die konkreten Vorschläge, die die Autorin zur Flüchtlingskrise wie auch zur Realisierung ihrer Utopie anzubieten hat, etwa einen Europäischen Kongress oder einen direkt gewählten Präsidenten.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.04.2016

Ulrike Guérots Darlegungen, warum die EU sich in ihrem derzeitigen Zustand nicht nur in einer Krise befindet, sondern kurz vor dem Zusammenbruch steht, liest Stefan Reinecke zwar mit anfänglicher Skepsis, doch schließlich mit Gewinn - was auch an dem "sarkastischen Witz" liegt, der die Plausibilisierung der Thesen unterfüttere. Dass die Autorin zwecks Modernisierung der Europäischen Union für deren Umbau hin zu einer demokratisch gestützten Republik Europa plädiert, nimmt der Rezensent auch deshalb mit Interesse zur Kenntnis, da Guérot das theoretische Fundament ihrer Überlegungen "zauberhaft konkret" glückt. Nur bei der tatsächlichen Konturierung dieses künftigen Europas hapert es nach Ansicht des Kritikers, der sich angesichts der hochgradigen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Ausdifferenziertheit des gegenwärtigen Europas von Guérots Ideen nicht gar so ohne Weiteres in Richtung Weltbürgertum mitreißen lässt. Am angenehm provozierenden Charakter dieses Essays ändere dies freilich nichts, so Reinecke abschließend.