A.G. Lombardo

Graffiti Palast

Cover: Graffiti Palast
Antje Kunstmann Verlag, München 2019
ISBN 9783956142840
Gebunden, 300 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Los Angeles, 1965. Die Stadt brennt. Die Wut der Unterdrückten bricht sich ungezügelt Bahn. Auf seiner gefährlichen und rauschhaft-jazzigen Odyssee durch die Stadt liest Americo Monk im Aufstand der Zeichen die Zeichen der Revolte. Heruntergekommene Wohnblocks, verwitterte Werbetafeln, Hoodoo-Altäre an Häuserecken, Schnapsläden und Barbershops. Americo Monk, Semiotiker und Stadtforscher, ist in den Ghettos von Los Angeles unterwegs. Er dokumentiert die Graffiti der rivalisierenden Gangs und erzählt die Geschichten der Bevölkerung. Sein prall gefülltes Notizbuch enthält wertvolles Wissen, eine geheime Kartografie der Macht, und alle haben es darauf abgesehen: die strammen Soldaten der Nation of Islam, die chinesischen Gangster in den schummrigen Opiumhöhlen, die bis an die Zähne bewaffneten Mexikaner mit dem leuchtend weißen Marihuana und die Cops vom LAPD. Als die Polizei wieder einmal willkürlich und mit brutaler Gewalt zwei Schwarze festnimmt, brechen die Aufstände von Watts aus.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2020

Kai Sina kippt um vor Glück. A. G. Lombardos Romandebüt bietet ihm eine lässig an die politische Gegenwart anknüpfende Erkundung der Ereignisse um die Watts-Unruhen im Los Angeles von 1965, und das als kalifornische Odyssee eines urbanen Grafologen und mit bemerkenswerter erzählerischer Verve. Wie souveräm der Autor die Techniken der literarischen Moderne beherrscht, aus Tacitus, der Bibel oder den Beatles zitiert, zieht den Leser gnadenlos rein, meint Sina. Vor allem aber bietet das Buch laut Sina einen willkommenen Perspektivwechsel, indem es die afroamerikanische Bevölkerung in den Blick rückt.
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