Anne Hahn

Dreizehn Sommer

Roman
Cover: Dreizehn Sommer
SchirmerGraf Verlag, München 2005
ISBN 9783865550163
Gebunden, 327 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Dreizehn Sommer, zwischen 1986 und 1999, im Leben dreier Freundinnen aus Magdeburg, drei Lebensläufe, die sich verschränken und wieder auseinandergehen. Liebe und Fernweh, Anarchie und Gehorsam, Mut und Ratlosigkeit - das klassische Gefühlschaos junger Leute, die erwachsen werden, erfüllt auch Nina, Mo und Katrin. Bis die Wirklichkeit ihre eigene Dynamik entwickelt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.09.2005

Anne Hahn versucht in ihrem Erstling versucht, die Frage zu beantworten, wie große Politik auf das Leben kleiner Leute einwirken kann, aber wie Rainer Moritz bedauert, bleibt bei es auch dabei. Hahn erzählt von drei Freundinnen aus Magdeburg, die sich zur Wende aus den Augen verlieren und sich nach Jahren wieder treffen, konfrontiert mit auseinander driftenden Lebensentwürfen. So weit, so gut, doch schon die Wahl der Ich-Erzählerin hält Moritz für "keinen glücklichen Einfall", und auch die übrigen Figuren kommen nicht gut bei ihm weg: Die Sympathien seien ungerecht verteilt, und der DDR-Alltag Jugendlicher, etwa, wenn Nina eine nicht willkommene Punkband im "Kulturkabinett" engagiert, wiesen zwar auf große Themen wie "individueller Freiheitsdrang" und "gesellschaftlicher Druck" hin, scheiterten dann aber am unpassenden Stil. Der Rezensent fordert gelangweilt originellere Monologe und mehr "poetischen Glanz" anstatt "Sinnlichkeit unter einer Wachsschicht" und den Tonfall einer Klassenarbeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.05.2005

Kein gutes Haar lässt Rezensentin Maike Albath an Anne Hahns Roman "Dreizehn Sommer". Die sich über dreizehn Jahre erstreckende Geschichte über Irrungen und Wirrungen dreier Magdeburger Mädels beginnt für Albath wie ein "Teenager-Roman mit Ostflair", um dann mehr und mehr Züge eines "Lore-Romans" anzunehmen. Hahns Schilderungen der Abenteuer von Nina, Kathrin und Mo, die auch historische Umwälzungen - Bürgerbewegungen, Wende, Erneuerungseuphorie und erste Ernüchterungen - miterleben dürfen, sind nach Ansicht Albaths bestimmt von "biederem Realismus". Zu Tadel Anlass geben ihr auch die "holzschnittartige" Figurenzeichnung des Buch sowie seine "Fernsehserien-Dramaturgie". Am schlimmsten jedoch findet sie die Sprache des Romans. "'Hanni und Nanni', 'Bille und Zottel' und 'Alfons Zitterbacke'", urteilt die Rezensentin gnadenlos, "sind stilistische Höhenflüge dagegen!"
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