Arno Camenisch

Hinter dem Bahnhof

Cover: Hinter dem Bahnhof
Urs Engeler Editor, Holderbank 2010
ISBN 9783938767788
Gebunden, 96 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Es ist ein kleiner Ort, dem Arno Camenisch seine Aufmerksamkeit zuwendet, ein kleines Dorf in einem engen Tal zwischen hohen Bergen - und doch sind der Schraubenladen und das Coiffeurgeschäft, sind der Bahnhof und der Stammtisch in der Helvezia die ganze Welt, in der jeder und alles seinen Platz und seinen Namen hat. Es geht ums Zähne klopfen und um die Züge, die ein Mal die Stunde das Tal hinabfahren, um Jasskanonen und Dorftrompeten, um die Sau vom Adolfdallamaria und den Eierlikör vom Dichter, um die Grossmutter, die schief steht, und um die Särge vom Großvater.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.11.2010

Nach der Lektüre des zweiten Prosabands des Graubündener Autors Arno Camenisch kommt die Rezensentin Sibylle Birrer zu einem ambivalenten Fazit. Vieles an diesen in einem Sprachmix aus Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch und Rätoromanisch verfassten Beobachtungen aus Sicht eines Kindes gefällt der Rezensentin: der "Sound" der so "eingängigen Kunstsprache" zum Beispiel, die Lakonie des Erzählers oder auch die Einblicke in den "helvetisch-berglerischen Mikrokosmos". Allein am Thema hapert es Birrers Meinung nach, in der Geschichte steckt für sie zu wenig Konfliktpotenzial. Wieso aus einer heilen Welt berichten? Und so wünscht sie diesem in ihren Augen sehr talentiertem Autor kernigeren Stoff - auf dass er ihn mit seiner wunderbaren  Spracharbeit bearbeiten kann.
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