Kurt Aebli

Der ins Herz getroffene Punkt

Cover: Der ins Herz getroffene Punkt
Urs Engeler Editor, Basel 2005
ISBN 9783905591873
Gebunden, 150 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Einleitung (Gerücht) ist der oben stehende Text überschrieben. Mit diesem Gestus erzählt Kurt Aebli in kurzen Fragmenten und punktuellen Reflexionen vom Leben und Denken seines alter ego, des Dichters und Skeptikers Wellenberg, von dessen einsiedlerischer Existenz und davon, wie sich der zeitgemäße Unberührbare idealerweise in einer Rolle sieht, die jener eines antiken Zweiflers und Tonnenbewohners am nächsten verwandt zu sein scheint, wie er in letzter Konsequenz jedoch dabei scheitert, auch noch der Welt des Schreibens den Rücken zu kehren.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.07.2005

Tief beeindruckt berichtet Michael Braun von diesem Buch des Schweizer Autors Kurt Aebli. "Ein so konsequent weltverneinende Figur ist wohl noch nie erfunden worden", gibt er seiner Bewunderung Ausdruck. Mit seinem Helden Wellenberg, einen ins Scheitern verliebte Schriftsteller, erkundet Aebli die Abgründe der Verneinung, die äußersten Ränder der Trostlosigkeit, wo nichts mehr Bestand hat, nicht die Welt, nicht das Ich, und auch nicht die Sprache. Was dem Rezensenten dabei Bewunderung abringt, ist, wie "stilistisch glanzvoll" Aebli den Horro Vacui seines "negationswütigen" Helden umkreist, welch erstaunliches Paradox Aebli hier vollbringt: Ästhetische Funken zu schlagen aus Negationsingrimm, der vom endgültigen Schweigen "nur einen Fußbreit und einige trostlose Sätze entfernt ist".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.05.2005

Fasziniert zeigt sich Andreas Langenbacher von diesem Buch mit Prosaminiaturen und Fragmenten Kurt Aeblis. Er sieht darin eine Art Summe von Aeblis bisherigem Werk, bringt der Autor darin doch Gedicht und Prosa zusammen und legt seine Poetologie des Dazwischen vor. Der "zarten Einsicht", die Schönheit der Welt bestehe aus den Variationen ihrer Tarnungen, stelle Aebli den Vorsatz zur Seite: "Dem Nichts Asyl gewähren, gegen das sich die Menschheit verschworen hat." Die Poesie des Buches scheint auf den Rezensenten abgefärbt zu haben, in seiner Besprechung jedenfalls befleißigt er sich einer relativ hermetischen Sprache. Aeblis Denkbilder und Bildreflexione blieben immer "transparent" auf "jene erste und letzte Flüchtigkeit, die sie von innen her belebt". "Denn", so der Rezensent, " die Vergegenwärtigung des Selbst und der Welt aus der 'Wellenberg-Perspektive' geschieht aus der Haltung einer Art idealen Absenz, aus einer Meditation auf das, was sich aus der Ereignislosigkeit sinnlich konkretisiert."
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