Asko Sahlberg

Die Stimme der Dunkelheit

Roman
Cover: Die Stimme der Dunkelheit
Luchterhand Literaturverlag, München 2003
ISBN 9783630871356
Gebunden, 203 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Finnischen von Stefan Moster. Er hat seine Frau verlassen und seinen Besitz aufgegeben. Er schläft tagsüber, weil die Nacht nichts von ihm will. Er ist von Finnland in eine schwedische Großstadt gezogen, weil ihn dort niemand kennt. Er will den "Vertrag mit der Zeit brechen", den Pakt mit dem gewöhnlichen Leben, dem all die anderen so unbewußt verfallen sind. Aber immer wieder passiert es ihm, daß ihn das Leben stärker berührt, als er es will. Es bleibt nicht bei den kleinen Hilfsarbeiten für einen finnischen Bauunternehmer, bei den nächtlichen Streifzügen durch die Stadt. Er geht Beziehungen ein: mit Karen, die über ihm wohnt und sich von einem reichen Schweden gegen sexuelle Dienstleistungen aushalten lässt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.03.2003

Aus dem Verriss des Romans macht sich Nils Minkmar wie es scheint ein richtiges Vergnügen. Genüsslich wirft er dem finnischen Autor seinen Hang zum exzessiven Gebrauch von "Adjektiven und Metaphern" vor und stellt eine gewisse Obsession mit der Beschreibung des Wetters fest. Zudem, so Minkmar spöttisch, klingen die Stadtbeschreibungen Sahlbergs wie direkt der "expressionistischen Literatur" entnommen. Der Rezensent fragt boshaft, ob der Autor in der Schule wohl mal einen "Leistungskurs" Französisch belegt habe, wegen der Stilisierung seines Protagonisten, der in Schweden unter Prostituierte und Kriminelle gerät, zum existenzialistischen Helden, der bei allem Weltekel aber trotzdem "das Herz auf dem rechten Fleck" hat. Die Güte des Helden erinnert Minkmar nun vollends an gymnasiale "Lektüreinterpretationen" und er wünscht sich sehnsuchtsvoll aber vergebens, dass die Hauptfigur doch einmal weniger sozial und edel handelte.
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