Mooses Mentula

Nordlicht - Südlicht

Roman
Cover: Nordlicht - Südlicht
Weidle Verlag, Bonn 2014
ISBN 9783938803677
Gebunden, 320 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Finnischen von Antje Mortzfeldt. Schweine züchten, Rentiere scheiden. Raue wortkarge Burschen zu seinen Freunden zählen. Schnee, Sauna, Eis- baden. Weite, leere Landschaft. Nordlicht. Marianne hat sich in den ersten Jahren sehr wohlgefühlt in Lappland, mit ihrem Jouni. Weit weg von ihrer eigenen, gut situierten Familie in Kirkkonummi bei Helsinki. Als dann Lenne geboren wird, scheint ihrer aller Leben perfekt im Gleis zu laufen. Aber dann zerbricht etwas: Lenne bockt in der Schule, weil seine Eltern sich nur noch streiten. Das Leben in Einöde und Eis hat für Marianne nach herben Schicksalsschlägen seinen Charme verloren. Ebenso ihr Mann Jouni, der von materiellen Sorgen gedrückt wird. Für ihn gibt es jedoch keine Alternative zur Existenz eines Rentierzüchters in Lappland, so hart das auch sein mag. Erst igelt Marianne sich ein, kann nicht mehr aufstehen. Dann sucht sie Zerstreuung. Mooses Mentula zeichnet in seinem Debütroman den aktuellen Konflikt zwischen Norden und Süden, ländlicher und städtischer Existenz mit viel Sinn für Komik nach.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.12.2014

Mooses Mentula hat einen schönen Roman geschrieben, der seine vertrackte Tiefe aber erst auf den zweiten Blick preisgibt, schreibt Tilman Spreckelsen. Denn erst einmal wirkt die Handlung simpel, verrät der Rezensent: nachdem ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass die Ehen zwischen Nord- und Südländern niemals lange halten - auch wenn Kinder die Zeit bis zur Trennung verlängern können -, geht prompt eine Nord-Süd-Ehe (mit Kind) in die Brüche, so Spreckelsen. Aber die familienmoralischen Aushandlungsprozesse sind alles andere als einfach, verspricht der Rezensent. Besonders schön findet Spreckelsen die traurigen Passagen in "Nordlicht - Südlicht", die ausgerechnet jene über den "organisierten Frohsinn" des Tourismus sind, freut sich der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.10.2014

Als anhand einer Beziehung zwischen Mann und Frau verhandelten Konflikt zwischen Nord und Süd, Stadt und Land bezeichnet Rezensentin Sabine Vogel den Roman des Finnen Mooses Mentula. Was der Autor an Drama in einem öden lappländischen Kaff bietet, hat für Vogel eine Lakonie ("Ruckzucksätze") und Komik, die sie auf genaue Milieubobachtung zurückführt. Die Lebensbedingungen, Verbohrtheiten und Zweifel der Nordlichter fängt der Autor jedenfalls gut ein, meint Vogel. Mit der bloßen Andeutung von einem Happy End ist Vogel schon zufrieden.
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