Banana Yoshimoto

Hard-boiled. Hard Luck

Zwei Erzählungen
Cover: Hard-boiled. Hard Luck
Diogenes Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783257063967
Gebunden, 140 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Japanischen von Annelie Ortmanns. "Hard-boiled" meint: sich in der Auseinandersetzung mit dem Tod, der Trauer, ein dickes Fell zulegen. Und "Hard Luck": Wer kann behaupten zu wissen, was Unglück ist und was Glück - wohl nur der Betroffene selbst. Zwei Erzählungen über die Schuld, aber auch die Unvermeidlichkeit des Verlassens. Und über die Kunst des Loslassens.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.07.2004

Ja klar: Rezensentin Susanne Messmer hat sich gefreut, wieder einmal zwei Geschichten der japanischen "Kultautorin" Banana Yoshimoto zu lesen, die "wie immer von Popmusik, Mangas, Horrorfilmen, und Soap-Operas beseelt" sind. Doch für Messmers Geschmack haben Yoshimotos Geschichten an Zauber verloren. Sie vermisst den gewohnten "mädchenhaft verspielten Ton", den die Autorin - immerhin auch schon vierzig - wohl nicht mehr so leicht hinbekommt, wie Messmer ein wenig spitz vermutet. Stärken entdeckt unsere Rezensentin immerhin in der zweiten Erzählung "Hard Luck", in der ein junges Mädchen mit dem nahen Tod ihrer Schwester zurechtkommen muss, und die Messmer "wunderbar unwirklich" findet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.05.2004

"Pop-Poesie", das "Vergänglichkeitspathos" der Haikus, der "Lauf der Liebe und Jahreszeiten", hach ja, und eine "unbestimmte Endzeitstimmung" - genau so, denkt es in einem beim Lesen von Steffen Gnams Besprechung, stellt man sich erfolgreiche japanische Literatur vor. Dennoch bricht der Rezensent eine Lanze für die beiden "geisterhaften Geschichten" von Banana Yoshimoto - sie haben ihm nämlich schlichtweg gefallen. Er lobt die erzählerische Kontrolle, mit der Träume und Erinnerungen in die Handlung eingesponnen werden, mit der Konkretes von Stimmungen umwebt wird, und er hebt Yoshimotos "kreativen Umgang mit kontroversen gesellschaftlichen Phänomenen" hervor (eine Figur beispielsweise stirbt an Karoshi - Überarbeitung). Doch eigentlich, dieses Eindruckes kann man sich kaum erwehren, hat er vor allem die stilsichere Reise nahe am Kitsch genossen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2004

Aufregendes, Neues oder Beunruhigendes scheint der "lfd" zeichnende Rezensent in Banana Yoshimotos Erzählungen nicht gefunden zu haben. Ob es um den Tod der Schwester geht, die an Überarbeitung stirbt, oder um andere "Schicksalsschläge", alles "gehöre zum Leben" und mache es Gott sei Dank irgendwie "abwechslungsreich". Aber nicht auf die harte Art, so der Rezensent weiter, nein, alles sei ja so "furchtbar nett": die Erzählerin, die Kollegen ihrer verstorbenen Schwester, ja die Autorin selbst, die "diese Wechselfälle so hübsch inszeniert". Der "Wiedererkennungswert" und das "Unterhaltsam-Tröstliche" machen die "mit wenigen Strichen hingeworfenen" Erzählungen für den Rezensenten zu einer Art "Erbauungsliteratur im Manga-Zeitalter", das eine Welt spiegelt, in der einem "das Übersinnliche wie das Tragische mit abgefederter Wucht begegnet".
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