Barbara Bongartz

Die amerikanische Katze

Roman
Cover: Die amerikanische Katze
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2001
ISBN 9783608931624
Gebunden, 247 Seiten, 20,20 EUR

Klappentext

Eine wenig glückliche Ehe, anonyme Anrufe eines gewissen Stroheim und eine permanente Rastlosigkeit - Barona Busch ist aus Deutschland in das Apartment ihrer New Yorker Freunde geflohen. Es ist Sommer, drückende Hitze in den Straßen. Hier soll sie die Katze Jane hüten. Und Material zusammenstellen über die berühmten Frauenhotels, die letzte Adresse der VIP´s von einst. Doch in der Peacock Alley, dem abgelegenen Flur im Hotel Larrison, wo einige der alten Künstlerinnen und Journalistinnen wohnen, erfährt sie andere Geschichten, als sie erwartete.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.06.2001

Bruno Steiger findet Gefallen an Barbara Bongartz' Roman, allerdings brauchte er "eine über die ersten hundert Buchseiten hinausführende Geduld", um sich in den Roman hineinzufinden. Bongartz erzählt die Geschichte ihrer Protagonistin Barona Busch, die vorübergehend in New York ist und dort über Hotels für alleinstehende Frauen recherchiert. Dazu zitiert die Autorin eine Menge aus anderen literarischen Quellen, mit denen "die Skyline von Manhattan zur Chiffre einer ebenso scham- wie geheimnislosen Arabeske" wird und die sie ausfürlich belegt. Steiger merkt dazu etwas süffisant an, dass ausgerechnet Maurice Blanchot, von dessen konzeptueller Vorgabe sich die Autorin wohl inspiriert fühlte, in den Quellenangaben nicht vorkommt. Trotzdem, er bezeichnet den Roman als "reich" und "komplex" und besonders interessant wird das Buch nach Steigers Ansicht an den Stellen, "wo die Faszination der Autorin für all die obdachlosen Frauen der Riesenstadt sich unmittelbar in der Prosa niederschlägt".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2001

Zu ambitioniert, überfrachtet mit literarischen Zitaten und Verrätselungen - auf diesen Nenner bringt Uwe Pralle seine Eindrücke nach Lektüre von Barbara Bongartz´ Roman "Die amerikanische Katze". Die Autorin habe in den 60er Jahren in Deutschland gelebt, teilt der Rezensent mit; ihre Protagonistin schickt die Autorin nach einem kalten Berliner Winter in den heißen New Yorker Sommer - um ihre konfuse Ehe und ihre undurchsichtige Familiengeschichte hinter sich zu lassen, wobei ihr alles in mystifizierter Form wieder über den Weg in den Straßen Manhattans läuft. Pralle stören die Verrätselungen, die ihm eher Ungereimtheiten scheinen, außerdem ist ihm die Absicht der Erzählerin zu deutlich, eine "Parabel über den Ursprung des Erzählens aus dem Chaos" eigener und fremder Stimmen zu schaffen.