Kathrin Aehnlich

Wenn die Wale an Land gehen

Roman
Cover: Wenn die Wale an Land gehen
Antje Kunstmann Verlag, München 2013
ISBN 9783888978593
Gebunden, 252 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Roswitha Sonntag reist nach New York. Sie ist gerade geschieden worden, und es war die Frage ihres Mannes, die den Ausschlag für die Reise gegeben hat: "Warum hast du eigentlich Mick nie besucht?" Mick war im Studium ihr bester Freund und der Mittelpunkt ihrer Clique, die damals in den 80er-Jahren in Leipzig unzertrennlich war und unbesiegbar. Gemeinsam nutzten sie die kulturellen Freiräume, die sich in einem Land öffneten, das langsam in Agonie versank. Sie fotografierten, drehten Filme mit einer russischen Super-8-Kamera, führten eine Rock-Oper auf, und die Musik aus dem Feindesland Amerika lieferte den Soundtrack dazu. Als sie am Ende des Studiums in einen Alltag zurückgeworfen werden, den sie so nie leben wollten, tauchen merkwürdige Leute bei ihnen auf. Zuerst lachen sie darüber und geben den Genossen den Namen "Handwerker". Aber die Handwerker verstehen ihr Handwerk, und nicht jeder kann ihnen standhalten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.12.2013

Ermüdet von dieser Lektüre rafft sich Juan S. Guse auf, um uns vor diesem Buch zu warnen. Alles, was interessant sein könnte an einem Blick auf den Folterstaat der SED, auf den Reiz der USA auf die Bewohner der DDR, ihre Träume nämlich und die von der Staatsführung erfundenen Kompensationen, verspielt die Autorin laut Rezensent leider. Übrig bleibt für Guse rühriges Pathos, alberne Wortspiele und die sinnleere Zitation von Popsongs. Schlimm auch für Guse: der Autorin mangelt es nicht nur an Diskretion, der Plot ist zudem mittelmäßig, harmlos und brav "wie ein warmes Bad".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.11.2013

Den Weg von Leipzig nach New York und zurück, von Ost nach West und durch 25 Jahre deutscher Geschichte, bloß um das Verbindende zwischen zwei Menschen zu zeigen, empfindet Cornelia Geissler nicht als Umweg. Nicht bei dieser Autorin. Denn Kathrin Aehnlich gelingt es laut Geissler, zwischen Gestern und Heute nur lapidar zu trennen und erzählerisch raffiniert zwei Epochen samt ihrer Perspektiven miteinander zu verschränken. Darüber hinaus vermittelt sie der Rezensentin dialogisch pointiert das Atmosphärische einer Beziehung.
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