Brigitte Glaser

Rheinblick

Roman
Cover: Rheinblick
List Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783471351802
, 432 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Deutschland, im November 1972: Niemand kennt das Bonner Polittheater besser als Hilde Kessel, legendäre Wirtin des "Rheinblicks". Bei ihr treffen sich Hinterbänkler und Minister, Sekretärinnen und Taxifahrer. Als der Koalitionspoker nach der Bundestagswahl härter wird, wird Hilde in das politische Ränkespiel verwickelt. Verrat ist die gültige Währung.Gleichzeitig kämpft in der Abgeschiedenheit einer Klinik auf dem Venusberg die junge Logopädin Sonja Engel mit Willy Brandt um seine Stimme, die ihm noch in der Wahlnacht versagte. Doch auch sie gerät unter Druck. Beide Frauen sind erpressbar. Für Hilde steht ihre Existenz auf dem Spiel, Sonja will ihre kleine Schwester beschützen. Wie werden sie sich entscheiden?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.05.2019

Rezensent Norbert Mappes-Niedick hätte kaum gemerkt, dass "die Zeitreise" ins Jahr 1972, die er mit Brigitte Glasers Roman unternommen hat, Fiktion ist, so authentisch erscheinen ihm die Schilderungen: Die Geschichte spielt in den 70ern, als Bonn noch die Hauptstadt der BRD war und Willy Brandt sich im Krankenhaus von einer Stimmbanderkrankung erholen muss, erzählt er. Die intrigenschmiedende Entourage des Kanzlers findet der Kritiker ebenso realistisch beschrieben wie das Stadtbild und die Geschichte um die junge Logopädin, die sich um den eher abwesenden Brandt kümmern soll. Das ist ausgesprochen präzise recherchiert, lobt der Rezensent. Er hält den Roman für einen guten Anlass, sich an Vorzüge und Fehler der alten BRD zu erinnern.
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