Charles Darwin

Der Ursprung der Arten

Cover: Der Ursprung der Arten
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2018
ISBN 9783608961157
Gebunden, 612 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

 Aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Mit einem Nachwort von Josef Helmut Reichholf. Als Charles Darwin 1836 von seiner abenteuerlichen Weltreise mit der HMS Beagle zurückkehrt, glaubt er nicht länger an die Schöpfungslehre und die Unveränderlichkeit der Arten. Seine unterwegs gesammelten Beobachtungen und Erfahrungen lassen nur einen Schluss zu: Die Natur hat sich allmählich entwickelt; alle Lebewesen haben einen gemeinsamen Ursprung. Fortan arbeitet Darwin akribisch daran, seine Erkenntnisse in eine Theorie zu überführen. Als seine Überlegungen schließlich im Jahr 1859 unter dem Titel "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" zum ersten Mal erscheinen, ist das Buch sogleich vergriffen. Weit über die Wissenschaftskreise hinaus erfährt Darwin im Laufe der Zeit große Anerkennung für seine Studien zur Veränderlichkeit der Arten und der natürlichen Selektion, die ihn zum Begründer der Evolutionstheorie machen. Gleichzeitig stößt er immer wieder auf erbitterten Widerstand, gegen den er sich zur Wehr setzen muss. Die letzte von Darwin bearbeitete, sechste Auflage erschien im Jahr 1872 und liegt dieser Neuübersetzung zugrunde. Sie bietet dem Leser die Möglichkeit, Darwins epochales Werk, das bis heute Bestand hat, in seiner bestechenden Klarheit wiederzuentdecken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.01.2019

Rezensent Thomas Weber fackelt nicht lange und nennt Eike Schönfelds neue Übersetzung von Charles Darwins Grundlagentext der Moderne "hervorragend gelungen". Überzeugend findet er etwa Schönfelds Entscheidung, es bei Darwins "natural selection" mit der "Selektion" zu belassen und nicht wie frühere Übersetzer zu "Züchtung" oder "Zuchtwahl" zu greifen. Notwendig findet Weber die Modernisierung auch, weil Schönfelds Vorgänger selbst aus der Biologie kamen und dadurch eher für ein wissenschaftliches Publikum übersetzten und aus ihrer eigenen Disziplin beziehungsweise Denkrichtung heraus. Dadurch sei zum Beispiel verloren gegangen, meint Weber, dass Darwins Wortwahl sich oft an die "natürliche Theologie" anlehnte. Nur das Nachwort des Biologen Josef Reichholf findet er nicht sonderlich hilfreich, da es für Webers Geschmack zu sehr auf aktuelle Debatten abzielt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.11.2018

Charles Darwins Grundbuch der Evolution "On the Origins of Species" ist bekanntlich kein Werk exakter Wissenschaft, auch wenn sich Darwin sehr bemüht hat, seine Theorie empirisch zu unterfüttern. Dennoch wurde das Werk bisher von Wissenschaftlern übersetzt. Dass es nun erstmals mit Eike Schönfeld von einem literarischen Übersetzer übertragen wurde, ist für Rezensent Thomas Steinfeld ein Ereignis. Nicht nur weil Schönfeld dem "poetischen Duktus" des Originals Rechnung trage, sondern auch weil er tatsächlich die beiden Dynamiken zutage treten lasse, die Darwins Denken vorantrieben: Der Drang, Wissenschaft zu sein, und der Wunsch, Geschichte zu erzählen. Ebenfalls bedeutend findet Steinfeld, der in seiner Besprechung Beispiele aus den unterschiedlichen Übersetzungen anführt, wie hier die "fundamentalen Unklarheiten" wieder erkennbar werden, die durch die Kanonisierung des Textes schon "entsorgt" schienen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de