Cheryl Olkes, Paul Stoller

Im Schatten der Zauberer

Als Ethnologe bei den Songhai im Niger
Cover: Im Schatten der Zauberer
Piet Meyer Verlag, Bern - Wien 2019
ISBN 9783905799545
Gebunden, 420 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Kristian Lutze, Mit einem Nachwort von Michaela Schäuble. Ethnologie ist - natürlich - eine Wissenschaft. In den Händen ihrer begabtesten Vertreter kann sie aber auch zur Kunst werden, ja, in Fällen wie diesem gar zu angewandter Kunst! Paul Stoller, der afrikaverliebte amerikanische Kulturanthropologe, heute einer der renommiertesten Afrikanisten weltweit, wagte als junger Student in den 1970er und 1980er Jahren ein gefährliches Experiment. Er ließ sich in der westafrikanischen Republik Niger beim Volk der Songhai zum Zauberer ausbilden. Er, der ihre Sprache von früheren Aufenthalten her kennt, lernt Zaubervokabeln und Geheimrezepte und nimmt an nächtlichen Ritualen teil. Drei Jahre lang geht alles gut. Doch eines Tages begegnet er einem mächtigeren Gegner, einer berüchtigten Zauberin. Sie greift ihn mit unbekannten Methoden an und verjagt ihn. Stoller fürchtet um sein Leben und verlässt fluchtartig das Land. In die USA zurückgekehrt, schreibt er gemeinsam mit seiner Frau dieses Buch: Dokument einer seltenen Erfahrung und der Begegnung mit alter afrikanischer Wirklichkeit. Zum ersten Mal auf Deutsch, mit (verblichenen) Fotos der beiden Autoren und mit einem Nachwort der Professorin Michaela Schäuble, Direktorin des Instituts für Sozialanthropologie in Bern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2019

Karl-Heinz Kohl hält es für ein mutiges Wagnis, das Buch des Ethnologen Paul Stoller und seiner Frau Cheryl Olkes gut dreißig Jahre nach seinem Erscheinen im englischen Original auf Deutsch herauszubringen. Dafür, dass das Wagnis gelingt und der Leser gefesselt ist von Stollers Erzählung seiner Erlebnisse bei den Songhai im westafrikanischen Niger, von denen Stoller sich sogar zum Zauberer initiieren ließ, sorgt laut Kohl nicht zuletzt der plastische Stil der Schilderungen von Heimsuchungen und Schreckensvisionen, die den Ethnologen schließlich ereilen. Dass der Autor mit Erklärungen eher sparsam umgeht, trägt laut Rezensent zur Spannung bei. Aktuell scheint ihm der Band schon der andauernden Faszination wegen, die von anderen Kulturen ausgeht.
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