China Mieville

Die letzten Tage von Neu-Paris

Roman
Cover: Die letzten Tage von Neu-Paris
Golkonda Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783946503866
Broschiert, 252 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Deutsch von Andreas Fliedner. 1941, inmitten des vom Zweiten Weltkrieg bedrohten Marseille, stolpert der amerikanische Ingenieur und Okkultist Jack Parsons in eine Widerstandsgruppe, zu der auch der surrealistische Dichter André Breton zählt. In dieser Résistance aus regimekritischen Diplomaten, exilierten Revolutionären und Avantgarde-Künstlern sieht Parsons einen Hoffnungsschimmer. Aber was er aus Versehen freisetzt, ist die Macht der Träume - und der Albträume -, die den Krieg für immer verändert. 1950 erkundet der einsame Kämpfer des Surrealismus Thibaut die halluzinogene Stadt Neu-Paris, wo sich Nazis und Résistance einen ewigen Guerilla-Krieg liefern und in den Straßen lebendig gewordene surrealistische Kunstwerke und Texte ihr Unwesen treiben. Gemeinsam mit der amerikanischen Fotografin Sam versucht er, unversehrt aus der Stadt zu entkommen. Doch dafür müssen sie sich mit der gefährlichsten Manifestation zusammenschließen: dem Cadavre Exquis.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.07.2019

Der Brite China Miéville ist laut Rezensent Thorsten Krämer einer der wichtigsten Vertreter eines neuen Surrealismus und hat hier ein alternatives Paris der Fünfziger beschworen, das noch von Nazis besetzt und von übernatürlichen Phänomenen erschüttert ist: Die Nazis erscheinen als okkulte Bösewichte, denen die Widerstandskämpfer lebendig gewordene surrealistische Kunstwerke entgegensetzen, erzählt Krämer. Auch wenn diese Zusammenfassung trashig anmutet, stellt Miéville große Fragen und durchwebt sie mit grandiosen Kunstreferenzen, versichert der begeistere Rezensent. Angesichts dieses Buches wünscht Krämer sich, dass der deutsche Literaturbetrieb gegenüber fantastischen Mischungen von Genres und Ideen offener wäre.