Christian Lehnert

opus 8

Im Flechtwerk
Cover: opus 8
Suhrkamp Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783518430583
Gebunden, 117 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Im Flechtwerk, Lehnerts achter Gedichtband, ist ein streng gefügtes Werk. Siebenmal sieben Gedichtpaare bilden ein Flechtwerk, eine verwobene Kunst der Fuge. Musikalische Strukturen prägen den Zyklus: von Reimklängen bis zur Motivverarbeitung in verschränkten Zusammenhängen nach dem Vorbild barocker Kantaten.Doch geht es nicht um formalistische Exerzitien. In ihrer so expressiven wie reflexiven Musikalität erkunden Lehnerts Gedichte die Natur, indem sie ihr antworten. Und mehr noch: Gegen den als Anthropozän maskierten Totalzugriff des Menschen auf seine Umwelt suchen die Gedichte ein Widerlager. Im Übergang zwischen Denken und Wahrnehmung spüren sie dem Geistigen nach: In dem, was "Materie" scheint, erfahren sie Offenbarung in Pflanzen, Tieren und Dingen, in Tageszeiten und im Spiel der Wellen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.07.2022

Rezensent Jörg Magenau spürt das Musikalische und die Formstrenge in Christian Lehnerts Gedichten. Der "hymnische Naturdichter" mit einem dichterischen Selbstverständnis als Gottesdienst-Leister hat es Magenau angetan. Wenn der Autor sich mit Zitaten von Böhme und Meister Eckhart in die Tradition der Mystiker einschreibt, erkennt Magenau noch immer genug Weltliches in den Texten. Der Autor wendet sich nicht dem Transzendenten zu, sondern der Natur mit Haselnuss und Stockrose und Glühwurm, erklärt Magenau.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.2022

Rezensent Wolfgang Matz besteht auf der Welthaltigkeit der neuen Gedichte des Theologen und Dichters Christian Lehnert. Auch wenn die Texte in ihrer strengen Form und ihrer Hinwendung zur Naturschönheit zunächst "gegenwartsfern" erscheinen mögen, entdeckt Matz in ihnen die Frage nach dem Bewahrenswerten als eine in Kriegszeiten bedeutsame. Gelungen findet Matz die Verdichtung von Naturerscheinungen in den klassisch gereimten Versen. Es sind Texte von "großer sprachlicher Schönheit", versichert er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.04.2022

Rezensent Björn Hayer schwelgt in den Versen von Christian Lehnert. Wie Lehnert sich der Natur nähert, mit romantischem Gestus und barocker Formstrenge, gefällt Hayer, zumal die Gedichte über Sumpfkräuter und Feldlerche, in denen Materielles und Nicht-Materielles laut Hayer verschmelzen, von "genialer Könnerschaft" zeugen und über Substanz verfügen, ohne schwer zu sein. Lehnerts "poetische Naturreligion" erscheint dem Rezensenten wie ein anmutiger Weg aus den lyrischen "Krisennarrativen" von heute.
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