Gerald Zschorsch

Zur elften Stunde

Gedichte
Cover: Zur elften Stunde
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783518421079
Gebunden, 69 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

Dort schrieb und sang der junge Mann 1968 seine ersten Lieder - gegen die Entartungen des Sozialismus und den Einmarsch der Brudervölker in die Tschechoslowakei. (Ein paar finden sich in der Neuauflage des Bandes Glaubt bloß nicht, daß ich traurig bin.) Er wanderte ins Gefängnis, zweimal - "Und einmal, das Gesicht / im Spiegel: / der war, poliert, / ein Zellenriegel" -, und aus dem Gefängnis Ost per Freikauf ins Notaufnahmelager West."Am 24. Dezember 1974, als ich um 12 Uhr durch das Lagertor trat, wollte ich nicht sterben." Gerald Zschorsch wird von einem Auto angefahren. Das Leben in Freiheit beginnt mit einem Unfall. Er hat Glück, denn er kommt mit dem Schrecken davon. Am Anfang seines neuen Gedichtbandes berichtet er davon in einem kurzen Text.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.03.2010

In Gerald Zschorschs neuem Gedichtband entdeckt Hans-Herbert Räkel eine ganz neue "Reife", die seiner Ansicht nach auch mildernd auf das vorhergehende Werk ausstrahlt. Der Lyriker, der 1974 aus der DDR ausgewiesen wurde, enthüllt in seinen früheren Gedichten sein "Innerstes" und sucht es zugleich zu verstecken, was laut Rezensent eine sehr fruchtbare "Spannung" erzeugt. Misstrauisch zeigte sich Zschorsch schon immer gegenüber der Vollkommenheit, in den neuen Gedichten geht er nicht selten so weit, sie mit einer letzten Wendung, häufig mit einem "platten Reim", "umzubringen". Denn das Umbringen spricht, wie Räkel darlegt, für die Lebendigkeit der Texte.
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