Christian Marek

Rom und der Orient

Reiche, Götter, Könige
Cover: Rom und der Orient
C.H. Beck Verlag, München 2023
ISBN 9783406806889
Gebunden, 720 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen Abbildungen. "Den Römern setze ich weder räumliche noch zeitliche Grenzen, ein Reich ohne Ende habe ich ihnen gegeben." Mit diesen Worten verheißt Göttervater Jupiter in Vergils Aeneis seinem "auserwählten Volk" eine glänzende Zukunft in einem grenzenlosen Imperium. Welche Naturräume die Römer bei der Eroberung ihres Weltreichs im Orient durchmessen haben, welchen Völkern, Reichen und Herrschern sie gegenübertraten, welchen zum Teil uralten Religionen und Kulturen sie begegneten und was sie ihnen verdanken - davon erzählt dieses Buch.  Christian Marek legt eine Synthese seiner jahrzehntelangen Forschungen in Kleinasien, Syrien und Arabien vor. Er erzählt die Vorgeschichte dieser Weltgegenden von den frühen Hochkulturen des Orients bis zur Ausbreitung des Hellenismus, beschreibt die Konflikte Roms mit Potentaten wie Mithradates VI. und Völkern wie Persern und Juden. Er erläutert die Institutionen und Techniken römischer Herrschaft sowie die Integration der östlichen Kulturen in einer römischen Weltordnung. Schließlich verfolgt er den Aufstieg und Sieg des Christentums über andere neue Religionen in der Osthälfte des Imperium Romanum bis zum Vorabend des Islams. Eine Besonderheit seiner Darstellungsweise liegt darin, die historischen Vorgänge und Verhältnisse aus orientalischer Perspektive zu beschreiben. Er richtet den Fokus auf die lokalen und regionalen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, die geistigen und religiösen Bewegungen, die Interessen und Konflikte der Akteure in den orientalischen Klientelreichen und Provinzen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2024

Rezensent Andreas Kilb liest das "Epochenbuch" des emeritierten Althistorikers Christian Marek mit gemischten Gefühlen. Einerseits teilt der Autor laut Kilb zweifelsohne allerhand Wissen mit seinen Lesern, doch verliert er sich allzu oft im historischen Klein-Klein über Jesusbriefe und Heiligengeschichten, so Kilb. Wie der Autor einst Jordanien bereiste, scheint Kilb zwar interessant, aber geschichtliche Zusammenhänge und eine innere Logik opfert Marek laut Rezensent seiner Trennung von Ereignis- und Kulturgeschichte. Für ein richtiges Panorama des Nahen Ostens fehlt es zudem an etwas Entscheidendem, glaubt Klilb: an Theorie. Mareks These von der Romanisierung des Orients durch das Medium der Hellenisierung genügt dem Rezensenten nicht.
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