Christian Uetz

Engel der Illusion

Gedichte
Cover: Engel der Illusion
Secession Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783906910284
Gebunden, 128 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Engel der Illusion, das sind "Engel des brennenden Scheins". Ihr Schein ist kein bloßer, kein leerer, er ist vielmehr ein Scheinen, dessen Medium die Sprache ist. Denn durch die Sprache sind wir in das gestellt, was nicht ist, und doch erfahren wir das, was ist, allein durch sie. Nur durch die Sprache sind wir in der Welt, nur durch die Sprache sind wir ihr für immer entrückt. Entrückt wohin? In die Welt des Scheins, Welt der Lüste und des Leids, der Leidenschaft und Kontemplation, der phantastischen Geschichten und der Poesie. Mit seinen bildgewaltigen, selbstverlorenen und dabei tief nachdenklichen Gedichten sucht Christian Uetz in der Sprache nach der verborgenen Präsenz dieser Engel der Illusion, um ihr Scheinen erfahrbar zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2018

Also, "reiner Rilke" ist das sicher nicht, aber Harald Hartung nimmt diese, eben an Rilke und auch Walter Benjamin anknüfenden "mystischen Psalmen" mit Vergnügen und literarisch sowie intellektuell angenehm in Schwingung gebracht zur Kenntnis. Ein kluger Kopf sei Christian Uetz und hätte es gar nicht in einem Nachwort noch eigens bekräftigen müssen. Seine Lyrik beweist es für Hartung allemal. Er schätzt unter anderem Uetz' Ambivalenz zwischen hohem Ton und "szientifisch-jargonhaften" Sprachfunden wie zum Beispiel "Ich kann dich connecten / in der Krone der Neuronen". Für Hartung ist damit klar - diese Lyrik ist "un und un unsterblich".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.04.2018

Was Christian Uetz in seinem neuen Gedichtband "Engel der Illusion" versammelt hat, ist für Rezensent Paul Jandl sowohl sprachlich als auch philosophisch überhitzt, eine in seinen Augen "toxische Mischung". Uetz reihe über Assoziationen willkürlich Worte aneinander, bemängelt der Rezensent, und schaffe damit eigentlich "Lyrik als Missverständnis".Mit seinem Versuch, Anspielungen auf Heidegger, Benjamin, Kant und Kierkegaard metaphysisch zu überhöhen und mit Erotik zu verknüpfen, erweise er den berühmten Denkern keine Ehre, so Jandl. Auch das poetologische Nachwort des Autors findet der Rezensent zugleich theologisch überfrachtet, platt und unverständlich - eine Empfehlung spricht er darum nicht aus.
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