Christian Werner
Stillleben BRD

Kerber Verlag, Bielefeld 2016
ISBN 9783735602039
Gebunden, 186 Seiten, 35,00 EUR
ISBN 9783735602039
Gebunden, 186 Seiten, 35,00 EUR
Klappentext
Der Fotograf Christian Werner beschäftigt sich schon lange mit der Geschichte der alten BRD, "diesem Land, das es nicht mehr gibt und das uns alle so geprägt hat". Sein neues Studienobjekt ist das Haus eines verstorbenen 80-Jährigen. Mit der Kamera nähert er sich dem individuellen und gleichzeitig kollektiven Gedächtnis so vertrauten Interieurs eines typisch provinziellen, westdeutschen Nachkriegs-Lebens. Die traurig-schöne Fotoserie, geprägt von Werners unverwechselbar klarem Blick, wird mit rund 100 Bildern in einem Katalogbuch und in der Ausstellung im Kunstpalais
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.2016
Das Betrachten von Christian Werners opulenten Farbfotografien lohnt sich auf jeden fall, meint Rezensent Jan Wiele, der hier vom Häkelbild über die Marmortischplatte bis zum braunen Cordsofa und zum Partykeller mit Fototapete alles entdeckt, was das westdeutsche Spießerherz höher schlagen lässt. Die literarischen Essays hinterlassen bei Wiele allerdings gemischte Gefühle: Timo Feldhaus' Gedanken über die "Zwischenexistenz" des CD-Ständers sind zwar durchaus vergnüglich, findet der Rezensent. Einige Texte geraten ihm aber doch zu bedeutungsschwer: Wenn Philipp Felsch im Vorwort hinter jeder Kachelwand Nazi-Pädagogik und Abgründe à la David Lynch vermutet oder bei Markus Krajewski der Partykeller als "Asservatenkammer gutbürgerlicher Frivolitäten" der Unterwelt gleicht, vermisst der Kritiker eine ambivalente Perspektive auf die BRD.
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