Christoph Hein

Mama ist gegangen

Roman für Kinder. (Ab 10 Jahre)
Cover: Mama ist gegangen
J. Beltz Verlag, Weinheim 2003
ISBN 9783407798534
Gebunden, 152 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen von Rotraut Susanne Berner. Christoph Hein erzählt in seinem neuen Kinderbuch von Ulla, ihren Brüdern und dem Vater, für die nach dem Tod der Mutter ein neues Leben beginnt. Eine traurigschöne Geschichte voller Trost.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.07.2003

Ein Buch über den Tod, das "fröhlich macht", sieht Konrad Heidkamp in dem Roman von Christoph Hein. Passend zum Thema, aber "kindernah", beschreibe Hein "unspektakulär" und "langsamen Schrittes" wie sich das Leben der übriggebliebenen Familie nach dem Tod der Mutter ändert. Der Vater, ein Bildhauer, verarbeitet seine Trauer in der Gestaltung einer Pieta für einen süddeutschen Dom, erzählt Heidkamp. So helfe die Kunst, den Verlust zu überwinden, indem das Lächeln der Mutter im steinernen Bildnis verewigt werde. Das zweite Kinderbuch des Dichters ist daher nicht nur ein einfühlsamer Abschiedsroman, sondern auch eine "Geschichte vom Glück der Kunst", findet Heidkamp.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2003

Bei Christoph Hein sieht Gerda Wurzenberger ein weiteres Mal ihre These untermauert, Kinder- und Jugendbücher dieser Zeit seien zwar "problemorientiert", hätten sich aber vom radikalen Aufklärungs- und Realitätsanspruch der siebziger Jahre freigemacht. Obwohl Hein in seinem ersten richtigen Kinderbuch ein schwieriges Thema gewählt hat - den Tod der Mutter und die gemeinsame Trauerarbeit der vielköpfigen Familie -, wird das Thema nicht schwer und traurig behandelt, so die Rezensentin. Im Gegenteil, der im Klappentext versprochene "Trost" und die in Aussicht gestellte "Heiterkeit" träten durchweg ein. Im Mittelpunkt des Buches steht ein zehnjähriges Mädchen, das gemeinsam mit seinen beiden Brüdern und dem Vater, einem Bildhauer, die schwierige Situation nach dem Tod der Mutter bewältigt und zu einer gewissen Lebensfreude zurückfindet. Der Vater kreiert eine Figur, eine Pieta , die er der Mutter widmet; und auf Weise wird das Buch, freut sich Wurzenberger, auch noch zu einem kleinen Lehrbuch in Sachen Kunst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 12.03.2003

Ein erfolgreicher Erwachsenenautor, der auch Kinderbücher schreiben kann. Monika Klutzny zeigt sich beeindruckt, wie Christoph Hein die nicht sehr heitere Geschichte von Ulla und ihren Brüdern, deren Mutter an einer Krankheit stirbt, so "gänzlich unsentimental, mitfühlend und ermutigend" erzählen kann. Denn wie der kleine Bruder so lakonisch wie richtig sagt: Irgendwann würden sie alle der Mutter folgen, und dann könnten sie ihr doch nicht erzählen, sie hätten "die ganze Zeit herumgeheult". Ein Buch über die Trauerarbeit einer Familie, das nicht in rührseliger Melancholie versinkt. Die Rezensentin ist angetan.
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