Martina Wildner

Finsterer Sommer

Roman (ab 11 Jahre)
Cover: Finsterer Sommer
J. Beltz Verlag, Heidelberg 2016
ISBN 9783407820983
Gebunden, 238 Seiten, 12,95 EUR

Klappentext

Konrad stinkt es gewaltig, dass er seine Ferien mit dem Wunderkind Lisbeth verbringen muss. An allem hat er Schuld, wahrscheinlich sogar am Salz im Meer. Aber bei ihren Nachforschungen zum Betonbunker am Strand des Atlantiks sind sie sich komplett einig. Sie stoßen nicht nur auf das Blaue Haus, sondern stolpern auch über rätselhafte Dokumente aus finsteren Zeiten und sorgsam gehütete Familiengeheimnisse.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2016

Tilman Spreckelsen geht Martina Wildners Teenager-Protagonist Konrad ganz schön auf den Leim. Wenn Konrad sich im Frankreich-Urlaub mit seiner Cousine zusammentut, um allerhand Geheimnissen (Atlantikbunker, skurrile Figuren) auf den Grund zu gehen, ahnt er ja nicht, mit wem er es zu tun hat. Die "Ermittlungsfortschritte" scheinen allesamt dem Zufall zu verdanken. Weil die Autorin mit ihren ohnehin nüchternen Mitteln wie auch mit dem Unwahrscheinlichen gut haushaltet, geht Spreckelsen erst ganz am Schluss des Textes ein Licht auf. Da muss er das Buch gleich noch einmal lesen.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 19.03.2016

Eigentlich schätzt Susanne Gaschke das Werk von Martina Wildner, doch diesmal, so mutmaßt die Rezensentin, habe die Jugendbuchautorin einfach zu viel gewollt - und deshalb so wenig erreicht. Kritikpunkte hat Gaschke einige: Den 13-jährigen Helden findet sie bemüht gebrochen, eigenartig und unsympathisch, einen Großteil des übrigen Personals hätte es ihrer Ansicht nach nicht gebraucht. Die Handlung werde durch allerlei unwahrscheinliche Zufälle vorangetrieben, so Gaschke, und auch das Verhalten der Cousine Lisbeth sei wenig glaubwürdig. Als größte Schwäche macht die Kritikerin aber den Umgang mit der Nazivergangenheit aus, der die Folie des Geschehens bilde und nicht mehr sei "als bloßes Ausstattungsmaterial". Gaschke ärgert sich regelrecht über diesen leichtfertigen und verharmlosenden Umgang mit dem Thema.
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