Christoph Peters

Kommen und gehen, manchmal bleiben

14 Geschichten
Cover: Kommen und gehen, manchmal bleiben
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783627000851
Gebunden, 185 Seiten, 17,38 EUR

Klappentext

Der Titel ist Programm: In Christoph Peters' Erzählungen kommen die Menschen und gehen, und nur selten finden sie die Heimat, die sie zum Bleiben brauchen. Ob in Deutschland oder Afrika oder Ägypten - sie wünschen sich, wenn nicht in eine andere Haut, dann wenigstens in ein anderes Land...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.02.2002

Die 14 Erzählungen von Christoph Peters haben Ulrich Rüdenauer "rätselhaft aufgewühlt". Stets seien die Protagonisten auf der Suche und müssten dabei erkennen, sich selbst verloren zu haben. Begibt man sich mit diesen Figuren auf ihre transkontinentalen "Ich-Erkundungen", die sie nach Afrika, in den Nahen Osten und auf zahlreiche Flugplätze führen, werde es für den Leser spannend, verspricht Rüdenauer. Peters halte für diese Reisen eine große Bandbreite von Erzähltechniken bereit, die er allerdings, schränkt der Rezensent sein Lob ein, nicht alle gleich souverän einsetze. Die Geschichten über Leere und Scheitern ziehen den Leser, so Rüdenauer, in Schwermut und Verzweiflung anmutende Gefühlswelten. Doch hat der Rezensent diesen Sog nicht durchgängig verspürt. Manchmal verharre Peters in plumpen "Fingerübungen", manchmal allerdings habe er auch prägnant und einfach die Gefühle seiner Protagonisten in gelungenen Skizzen aufs Papier gebannt, so Rüdenauer.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.11.2001

Martin Lüdke zeigt sich äußerst angetan von den Geschichten dieses Bandes. Er lobt die klare Sprache und den sparsamen Einsatz stilistischer Mittel, mit denen Peters das Leben, oft leicht ironisch, zeige, wie es sei. Der Autor erspare sich und dem Leser forciert wirkende Botschaften und beschreibe stattdessen einfach, wobei er sich auch nicht scheue, das "Unausgesprochene und das Unaussprechliche" zu beschreiben. Es gebe natürlich auch weniger gelungene Geschichten, auch einige Manierismen hat unser Rezensent gefunden. Dennoch gefällt ihm vor allem ein Aspekt, der allen Geschichten gemein sei: Immer bleibt ein Geheimnis - wie das Leben so spielt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.10.2001

Es geht tatsächlich um Kommen und Gehen, Bleiben und Gehen, um Bewegung und vermeintliche Bewegung, ums Reisen, Verreisen, Auswandern im geografischen Sinne, benennt Andreas Nentwich den roten Faden aller Erzählungen von Peters in diesem Band. Egal, ob seine Protagonisten auswandern, weil sie ihrer Herkunft entkommen wollen, oder auswandern müssen, weil sie nicht bleiben dürfen oder können, oder immer dageblieben sind, weil sie sich nichts anderes vorstellen können als das, wo sie sind, Peters zeigt, schreibt Nentwich begeistert, in jedem Lebensentwurf die Grenzen der Selbstbestimmung auf, treibt das Ausgegrenzte hervor, das die Beteiligten an ihrem neuen wie alten Ort einholt. So erscheinen die Erzählungen Nentwich wie Planspiele auf internationalem Niveau, die von der Ungleichzeitigkeit der Kulturen und der unumstößlichen Tatsache berichten, dass "niemand nur er selbst" ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.09.2001

Vierzehn Geschichten, für den Rezensenten vierzehn "merkwürdige Welten," angesiedelt am linken Niederrhein oder mal in Ghana oder in Israel, "graphisch genau, komisch-melancholisch" beschrieben, dazu "abrupte Abstecher" ins Abseitig-Gelehrte, Kunsthistorische und Heimatkundliche. Und wenn eine starke Handlung auch fehlt, meint Christoph Bartmann recht großzügig, die Dichte der Beschreibung von Mensch und Ort macht das schon wett. Was bleibt und stört, sagt der Rezensent indes auch: "Der Autor hat Mühe, die Netze, die er ausgeworfen hat, auch wieder einzuholen." Das Genre der "story" nötige zur Kürze, aber es scheine, als falle dem Autor das immer erst drei Sätze vor Schluss ein.
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