Clemens J. Setz

Die Vogelstraußtrompete

Gedichte
Cover: Die Vogelstraußtrompete
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518424162
Gebunden, 88 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Was wurde eigentlich aus Bibi Blocksbergs Bruder Boris? Wieso steckten sich im vorletzten Jahrhundert junge Frauen in der Dunkelheit gerne spitze Nadeln in den Mund? Was hindert so manchen daran, ein großer Liebhaber zu sein? Antwort auf diese und viele weitere Fragen gibt Clemens J. Setz in seinem Gedichtbuch "Die Vogelstraußtrompete". Genauso wie für seine Romane und Erzählungen gilt auch für seine mal unheimlichen, mal abgründig-zärtlichen Verse.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.07.2014

Von Clemens Setz' Roman "Indigo" war Michael Buselmeier begeistert, die Gedichte in "Die Vogelstraußtrompete" scheinen ihm zu gefallen, auch wenn nicht ganz klar ist, ob er die "esoterische Aura des Übergescheiten" mitsamt den typischen Einsamkeitserfahrungen, die "Ästhetisierung des unheilen Lebens" und die "jugendliche Arroganz" nur positiv bewertet. Jedenfalls erzählen Setz' Gedichte Geschichten, verrät der Rezensent, sie sind keine reinen Wort- oder Formspielereien. Weder folgen sie rigoros klassischen Formvorgaben, noch brechen sie offen mit ihnen, erklärt Buselmeier. Besonders schön findet der Rezensent Setz' kleine Variante des Ikarus-Mythos: "Sie bringen mir Wachs und Plastilin / und lassen mich kleine Dinge draus machen / in der Ergotherapie (...) / und ich bastle ihnen ein neues / kleines Männchen in einem Verlies, / mit einer winzigen Fliegerbrille / anstelle der alten Augen."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.03.2014

Keine guten Gedichte, aber richtig gute Literatur findet Insa Wilke in dem Band von Clemens Setz. Wenn die Rezensentin auch sicher ist, dass der Autor mit diesem Buch nicht in den Olymp der deutschsprachigen Gegenwartslyrik aufsteigt (dafür sind ihr die Texte doch allzu prosaisch), hat ihr die Lektüre dennoch Freude bereitet. Das liegt für Wilke an der Fähigkeit des Autors, Gefundenes und Bewahrtes unbeschwert, lakonisch, mitunter anrührend und versehen mit einer kleinen Utopie der Humanität zu fassen. Für Wilke keine Kleinigkeit.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2014

Nach der Lektüre des ersten, nun unter dem Titel "Die Vogelstraußtrompete" erschienenen Gedichtbands des Grazer Erzählers Clemens J. Setz ist Rezensent Michael Krüger restlos begeistert. Auch wenn die auf wahren Begebenheiten beruhenden in Gedichten verfassten Anekdoten meist tödlich enden, ist der Kritiker ganz verzückt von dem lakonisch-humorvollen Ton und der herausragenden Auswahl des Erzählers und Dichters. In Liedern, Sonetten und Sestinen erzähle Setz etwa vom Schicksal des Roy C. Sullivan, der siebenmal vom Blitz getroffen wurde und überlebte, sich aber das Leben nahm, als seine Frau ihn verlassen hatte. Verzaubert vom "protokollarischen Ton und dem Buster-Keaton-haften Ernst" liest der Rezensent auch die Anekdote, wie Michelangelo im Innenhof des Medici-Palastes einen Schneemann baute. Ein unbedingt zu empfehlender Band, urteilt der Kritiker.
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