Cornelia Kurth

Ein Jahr mit 90 Tagen

Roman
Cover: Ein Jahr mit 90 Tagen
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2001
ISBN 9783499211515
Taschenbuch, 154 Seiten, 6,60 EUR

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.12.2001

Manchmal, weiß Reinhard Krause, werden aus Kurzgeschichten Romane. So ist es dem Text "Ein Jahr mit 90 Tagen" ergangen, ein "kühles Stück Prosa aus der Ich-Perspektive" einer namenlosen Heranwachsenden, die an den Erwartungen ihrer Umgebung scheitert, ein Text, den die "taz", im letzten Jahr in ihrem Magazin veröffentlicht hatte und den Cornelia Kurth derweil zum Roman erweitert hat, berichtet der Rezensent. Der Roman ist für Krause "eine Art elektronisches Tagebuch im Buchformat", die Geschichte einer Pubertät und die einer Liebe, der es an Glamour mangelt, dafür aber so lebensnah chaotisch verlaufe, wie es der Rezensent schon lang nicht mehr gelesen hat. Kurths "seltsamer Lebensbericht" sei so amüsant und wendungsreich, dass Krause mutmaßt, er könnte bald verfilmt werden. Pubertät ist hier kein Zuckerschlecken, sondern, meint der Rezensent eher ein harter Kampf um Unabhängigkeit, schmerzhafte Fehltritte eingeschlossen.