Curzio Malaparte

Die Haut

Roman. 6 CDs
Cover: Die Haut
Hörbuch Hamburg, Hamburg 2009
ISBN 9783869520025
CD, 29,95 EUR

Klappentext

6 CDs mit 413 Minuten Laufzeit. Gesprochen von Matthias Habich. 1943: Die Amerikaner sind in Neapel gelandet. Doch mit den Befreiern ergreift ein anderes Übel Besitz von der Stadt. Weil jeder seine Haut, nicht seine Seele retten will, versinkt das Volk in Unmoral. Mütter prostituieren sich, Väter geben ihre Töchter preis, für einen Kaugummi werden Knaben zu Strichjungen. Jeder verkauft jeden. Ein höllischer Sündenpfuhl, in dem auch die abseitigsten erotischen Wünsche erfüllt werden. Nur die Erniedrigung der Besiegten, so lautet die bitter-zeitlose Bilanz, verschafft den Befreiern die Gewissheit, sich als Sieger zu fühlen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2009

"Die Haut" war der zweite Riesenerfolg des früh faschistischen, aber anti-nationalsozialistischen, des skandalverliebten, rechten und obszönen, des bewunderten und verpönten italienischen Autors Curzio Malaparte. Er berichtet darin, in aller Offenheit, mit der Lust auch an der Übertreibung, was er mit eigenen Augen sah: im Krieg, in den Jahren 1943 und 1944, in Neapel. Man weiß, so der Rezensent Wolfgang Schneider, nicht immer recht, ob man glauben soll, was man da hört. Aber gerade das Unglaublichste, der Vesuvausbruch, den Malaparte eindrucksvoll schildert, erweist sich beim Nachlesen als historische Tatsache. Eine leichte Aufgabe ist Malapartes wilder Mix aus Tonlagen und Stilen für einen Vorleser nicht. Matthias Habich aber, versichert Schneider, löst die Aufgabe souverän - als "Märchenonkel des Grauens", der nichts verharmlost, zugleich jedoch zu den Übertreibungen des schockfreudigen Malaparte keine eigenen hinzufügt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.09.2009

Rezensent Simon Strauss ist beeindruckt von Matthias Habichs Lesung. Der Schauspieler hat sich eine gekürzte Fassung von Curzios Malapartes Sittenbild vom Ende des Zweiten Weltkriegs in Neapel vorgenommen, das seinerzeit vom Vatikan auf den Index gesetzt wurde und auch aus der Stadt Neapel verbannt wurde. Er liest mit "schockierend ruhiger Stimme" die Schreckensbeschreibungen aus der nicht nur moralisch desolaten Situation der Stadt. Durch seinen langsamen, bedächtigen Duktus erspart Habich nach Einschätzung des Rezensenten dem Zuhörer nichts, er "zwingt" die Beschreibungen "in all ihrer Grausamkeit in den Kopf des Hörers".
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