Dagmar Leupold

Die Witwen

Ein Abenteuerroman
Cover: Die Witwen
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2016
ISBN 9783990270882
Gebunden, 234 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Witwe ist keine der vier Frauen, von denen hier erzählt wird. Dazu wären sie vielleicht auch noch zu jung. Aber zu Witwen fehlen ihnen vor allem die Männer. Nur die eine, Penny, war verheiratet. Ist verheiratet? Der Mann ist verschwunden, und so lebt sie mit Sohn und Schwiegereltern abgelegen am Moselstrand zwischen Weinbergen. Nicht allein, ihre drei Freundinnen (Beatrice, Dodo und Laura) sind ihr von Berlin in die Provinz gefolgt. Die vier haben sich gut eingerichtet, jede für sich, im Leben, im Warten. Aber worauf? Also beschließen sie eines Tages, große Fahrt zu machen, aufzubrechen. Sie mieten sich einen Wagen und suchen per Anzeige jemanden, der sie fährt. Wohin? An die Quelle, an den Ursprung, zurück. Dass sie unterwegs dahin eine Panne haben, wird zu unserem Glück. Und zum Glück ihres Chauffeurs, der auch etwas vermisst, nur nicht das, was er zurückgelassen hat: Zierfische mit den Namen von Philosophen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.10.2016

Als Buch, das die Weiblichkeit ehrt und Geruhsamkeit fördert, empfiehlt Meike Fessmann mehr oder weniger überschäumend Dagmar Leupolds Roman "Die Witwen". Er erzählt die Geschichte von vier Frauen, keine von ihnen Witwe, die zur Wendezeit aus dem lebhaften Berlin an die ruhige Mosel ziehen. Weil das Leben da letzten Endes aber doch ein wenig zu geruhsam vor sich hinplätschert, entschließen sich die vier zu einem Abenteuer. Sie heuern den Philosophen Benedikt als Chauffeur an und machen sich im Fiat Ulysse auf die Reise, immer der Mosel entlang. Leupold erzählt beflissen von Frauen, die zufrieden sind. Genügsamkeit zieht sich als Motiv durch den Roman, die weibliche Bodenständigkeit und Zuversicht wird auf ein Podest gehoben. Zwar manchmal etwas ins Prätentiöse abgleitend, wie Feßmann findet, macht Leupold doch vieles richtig in ihrem neuen Buch.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2016

Dagmar Leupolds Roman ist für Rezensentin Daniela Strigl dann doch mehr als ein etwas geschwätziges Roadmovie mit vier Damen und einem verkrachten Philosophen die Mosel entlang. Einen Abenteuerroman erkennt Strigl darin höchstens im Sinne eines Abenteuers der Seelen, die im Text aufgeräumt mitteilsam zergliedert werden, wie sie erklärt. Doch das Buch kriegt am Ende die Kurve, meint sie, und gelangt vom "nur" aphoristisch prägnanten Einfallsreichtum der Einsichten zu einem Wissen um die rettende Kraft der Erzählung oder zum dunklen Punkt der Figuren, zu einem Resonanzraum, der die für Strigl etwas lang geratene Exposition schließlich "veredelt".
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