Daniele Ganser

Die Kubakrise - Uno ohne Chance

Verdeckte Kriegsführung und das Scheitern der Weltgemeinschaft 1959-1962
Cover: Die Kubakrise - Uno ohne Chance
Kai Homilius Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783897068636
Gebunden, 248 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

In einer Zeit, in der Krieg und Terror die täglichen Nachrichten dominieren, fragen sich viele Menschen, warum die UNO-Friedensorganisation die Menschheit nicht "von der Geißel des Krieges" befreien kann. Akribisch recherchiert zeigt dieses Buch erstmals am Beispiel der Kubakrise, wie machtlos die UNO der verdeckten Kriegsführung der Supermächte gegenübersteht. Der direkte Vergleich der diplomatischen Debatten im UN-Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung mit dem geheimen Krieg der CIA gegen Kuba und der sowjetischen Operationen "Anadyr" erlaubt tiefe und erschütternde Einsichten in die Abgründe der internationalen Politik. Das gerade für unsere heutige Zeit hochaktuelle Fazit dieses historischen Buches lautet: Es sind eine Vielzahl von Lügen, welche uns in die Gewalt verstricken. Ohne eine Überwindung der Lügen wird auch der Ausstieg aus der Gewaltspirale unmöglich sein.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.04.2007

Über die Uno kann man auch Aktuelleres lesen, als in diesem Buch steht, lässt uns Christian Nünlist wissen. Dass der Band im Original bereits vor sieben Jahren erschienen ist, lässt den Gegenwartsbezug erheblich schrumpfen. Laut Nünlist verpasst es der Historiker Daniele Ganser allerdings auch, sein Thema um die Defekte in der Uno zur Zeit der Kubakrise ausreichend "in ihren Zusammenhang" zu stellen. Von Ganser geführte Nachweise, wie den über Chruschtschows Flottenrückzug noch vor den Uno-Appellen vom Oktober 1962 verlieren für Nünlist an Gewicht angesichts erheblicher Auslassungen, wie derjenigen über Kennedys Annäherungen an Castros Kuba, einer bedeutenden "verpassten Chance", so Nünlist.