David Sedaris

Ich ein Tag sprechen hübsch

Roman
Cover: Ich ein Tag sprechen hübsch
Haffmans Verlag, Zürich 2001
ISBN 9783251004973
Gebunden, 351 Seiten, 19,94 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Georg Deggerich und Harry Rowohlt. In diesem Buch wirft der Autor noch einmal einen Blick zurück in die Kindheit: Wir erleben den Vater und seine Jazz-Leidenschaft, die zu dem übermenschlichen Versuch führt aus den Familienmitgliedern ein zweites Dave-Brubeck-Quartett zu formen. Wir gehen mit Klein David zur Logopädin, um dem Lithpeln den Garauth thu machen, und betreten mit dem Kunststudenten David zum ersten Mal den Aktsaal. Und wir beobachten, wie aus David Mr. Sedaris wird, als dieser zur Überraschung aller zum Dozenten für "kreatives Schreiben" ernannt wird - bevor David Sedaris sich im Alter von einundvierzig Jahren plötzlich selber auf der Schulbank wiederfindet: in einem Französischkurs für Ausländer in Paris.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.07.2001

Für den autobiografischen Roman "Nackt" von 1999 findet Manfred Papst nur lobende Worte. Ihm gefällt, wie David Sedaris "leichthin wie hintersinnig vom amerikanischen Alltag und Albtraum zu plaudern" versteht. Dem neuen Buch begegnet der Rezensent jedoch mit erheblichen Vorbehalten. In diesem Buch setze der Autor seinen Lebensbericht fort, informiert Papst, und kehre nochmals in seine Kindheit und Jugend zurück. Auch hier entbehren die beschriebenen Episoden nicht der Komik, die man von diesem Autor gewohnt ist, doch sie verweben sich nicht, wie Papst bedauert, "in ein komisches und zugleich unheimliches Gesamtbild". Im zweiten Teil, der in Paris und der Normandie spielt, betrete der Autor Neuland, stellt Papst fest, und die 14 feuilletonistischen Skizzen, die die Schwierigkeiten beschreiben, Französisch zu lernen und sich in die französische Lebensart einzufinden, scheinen dem Rezensenten besser zu gefallen. Dort, wo der Autor "mit neugierigem Blick die feinen Unterschiede der scheinbar ohne weiteres kompatiblen Kulturen kommentiert", sieht Papst die stärksten Passagen des Buches. Und doch hofft er, dass Sedaris nicht bei diesem "luftigen Genre" bleibt, das er zwar beherrsche, das ihn aber unterfordere.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.04.2001

Neue Stories von David Sedaris, heißt es lapidar in Thomas Kösters Besprechung. Köster schert sich wenig um den Stil oder das Genre, mit dem wir es hier zu tun haben. Ihn interessiert vor allem der autobiografische Hintergrund der Erzählungen, wie aus dem lispelnden 10-Jährigen "durch die harten Schulen des skurrilen Lebens" erst ein zugekokster Performance-Künstler und endlich ein passabler Schriftsteller wird ("denn um ein guter Autor zu werden, muss man wie Sedaris durch die harten Schulen ..."). Was immer Köster da beweisen will, den Graben zwischen Story und Autorenvita schließt er nicht.
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