Diane Middlebrock

Du wolltest deine Sterne

Sylvia Plath und Ted Hughes. Biografie
Cover: Du wolltest deine Sterne
edition fünf, Hamburg - Gräfelfing 2013
ISBN 9783942374323
Gebunden, 336 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Mitarbeit: Carl Djerassi. Aus dem Englischen von Barbara von Bechtolsheim. Sylvia Plath und Ted Hughes verliebten sich 1956 und heirateten schon nach wenigen Monaten. Dass sie beide dichteten, war wesentlich für die Anziehung zwischen ihnen. Beide waren ehrgeizig, getrieben zu ihrer Kunst und von Herzen gewillt, sich gegenseitig zu fördern und zu fordern. Sechs Jahre lang. Bis Hughes mit einer anderen Frau ein Kind zeugte, und Plath, zermürbt von dem Balanceakt zwischen Muttersein und Schreiben, in Depressionen versank und sich schließlich im Februar 1963 das Leben nahm.
Diane Middlebrook führt die Geschichte des Künstlerpaares weit über Sylvia Plaths Tod hinaus fort. Die letzten Kapitel widmet sie Ted Hughes, den die Bedeutung dieser großen Liebe und seiner Rolle als Sylvias Ehemann bis zu seinem Tod 1998 nicht losließ. Der Autorin gelingt das Kunststück, die Beziehung der beiden nirgendwo auf Fragen von Schuld und voyeuristische Details zu reduzieren. Statt dessen arbeitet sie die Faszination wie die Nöte heraus, die ein Paar erlebt, wenn es sich im Geist so nahe ist und gleichzeitig Kunst, Alltag und Familienleben zu bewältigen hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2014

Jürgen Brôcan hat Diane Middlebrooks Doppelbiografie über die amerikanische Lyrikerin Sylvia Plath und den englischen Dichter Ted Hughes sehr freundlich aufgenommen. Er hebt hervor, dass die 2007 verstorbene Autorin, die geläufige Sichtweise, nach der Hughes der allein Schuldige am Selbstmord seiner Frau gilt, in Frage stellt, und eher die Depression Plaths für deren Suizid verantwortlich macht. Middlebrooks essayistische Darstellung schätzt er trotz gelegentlicher Redundanzen als packend und voll von aufschlussreichen Details. Lobend hebt er hervor, dass die Autorin Plath und Hughes nicht erneut als Ikonen zeichnet oder sie als Dichter-Ehepaar stilisiert, sondern als "gewöhnliche Menschen" schildert, die zum Teil eine "bestürzenden Unreife" aufwiesen. Middlebrooks Arbeit zeichnet sich für Brôcan nicht zuletzt dadurch aus, dass sie durch viele Beispiele aus der Lyrik der beiden Dichter die Verschränkung von Leben und Kunst sowie ihre gegenseitige Befruchtung sichtbar macht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.01.2014

Mit großer Freude begrüßt Meike Fessmann die Neuerscheinungen zu Sylvia Plath, die ihr Werk, aber auch ihre berühmt-berüchtigte Ehe mit Ted Hughes in einem neuen Licht erscheinen lassen. Diane Middlebrooks Doppelbiografie zeigt in den Augen der Rezensentin, dass diese außergewöhnliche amerikanisch-britische Dichterehe im Leben katastrophal gescheitert sein mag, "nicht aber in der Kunst". Sehr gut gefällt der Rezensentin, wie "unakademisch" Middlebrook die unterschiedlichen Temperamente auslotet, die sich in ihrer Poesie sehr fruchtbar inspiriert haben und über den Tod hinaus zusammenspielten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2013

Bis in diese Doppelbiografie reichen die Spannungen zwischen Sylvia Plath und Ted Hughes, wenn wir Florian Balke glauben wollen, der Diane Middlebrooks im englischen Original bereits vor zehn Jahren erschienenes Buch sehnlich erwartet zu haben scheint. Warum? Weil die Feministin Middlebrook diese Ehegeschichte zur Abwechslung einmal nicht als Tragödie beschreibt, sondern als über das je eigene Werk definierte Beziehung, die genau in dem Moment zerbricht, als beide Dichter über die gemeinsam ge- und erlebte Reife hinausgelangen. Dazu passen für Balke Middlebrooks kluge Gedichtanalysen, die dem Rezensenten sichtbar machen, wie Plath bereits vor der allseits als Auslöser der Katastrophe verstandenen Untreue des Mannes, von innerer Unruhe erfasst wird. Middlebrooks Arbeit scheint Balke lebendig, faktenreich, und vor allem souverän gewichtet.
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