Elke Naters

Später Regen

Roman
Cover: Später Regen
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2012
ISBN 9783462044614
Gebunden, 246 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

In einer Welt, in der es nicht erwünscht ist, verschafft sich ein Mädchen allein mit seiner Stimme einen eigenen Platz und trotzt mit seiner Liebe einem ungewissen Schicksal. Die Erzählerin ist die noch ungeborene fünfte Tochter und hätte sich keinen schlechteren Moment für ihre Empfängnis aussuchen können. Ihre Mutter wurde gerade vom Vater ihrer vier Schwestern verlassen. Kein Mann, kein Geld, kein Heim und eine ungewollte Schwangerschaft das ist mehr, als sie verkraften kann. Während die Mutter in Untätigkeit und Verzweiflung verfällt, übernehmen ihre beiden ältesten Töchter das Ruder und halten das Familienschiff auf schlingerndem Kurs. Jede von ihnen kämpft um ihre eigene Zukunft, und doch halten sie zusammen und werden zusammengehalten von der Erzählerin, die sich mit bedingungsloser Liebe und großer Aufmerksamkeit ihren zukünftigen Familienangehörigen zuwendet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.12.2012

Elke Naters' fünfter Roman "Später Regen" scheint Rezensent René Hamann zwar nicht überragend, aber doch recht solide.Die Geschichte um eine völlig überforderte Mutter, die gerade mit ihrem fünften Kind schwanger ist, findet er leichthändig und psychologisch stimmig erzählt. Sympathisch ist für ihn, dass Naters das Scheitern der Figur empathisch und mit menschlicher Wärme beschreibt. "Große Literatur" ist das Buch in seinen Augen zwar nicht, aber immerhin psychologisch stimmige und spannend erzählte Unterhaltungsliteratur. Und das ist, so das Fazit des Rezensenten, "wirklich nicht das Schlechteste".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012

Dieser Autorin war es nie um Oberflächlichkeiten zu tun, versichert uns Rezensentin Andrea Diener, auch in den Hochzeiten der Popliteratur nicht, nun ja. Diener jedenfalls hat schon immer das Existentielle hinter den vielen Handtaschen und Schuhen gesehen, die durch die Romane von Elke Naters getragen wurden, das Gespür und die warme, elegante Sprache der Autorin für komplexe Lebenslagen, besonders bei Frauen. Nun legt Naters ein neues Buch vor, indem Diener all das wiederfindet, erprobt an der Geschichte über eine männerlose, chaotische Großfamilie, erzählt in Form eines Monologs. Das ergibt nicht die ausuferndste Handlung, meint Diener, braucht es aber auch nicht. Wer wie die Autorin die Spannungen zwischen den Figuren zu erspüren, sie verschiedenen Reizen auszusetzen und ihre Reaktionen plausibel zu entwerfen vermag, ohne zu psychologisieren, erklärt Diener ihre Faszination für den Roman, der hat keinen verzwickten Plot nötig.
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