Enrique Vila-Matas

Montevideo

Roman
Cover: Montevideo
Wallstein Verlag, Göttingen 2024
ISBN 9783835355743
Gebunden, 268 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Petra Strien-Bourmer.Mit dem anachronistischen Ziel, ein Schriftsteller der 20er-Jahre zu werden, reist der Erzähler dieses Buches 1974 nach Paris. Anstatt dort aber zu schreiben, betätigt er sich zunächst als Drogendealer auf schlecht beleuchteten Straßen und besucht billige Partys, bis er beginnt, an Türen und Nebenräumen Symbole und Signale zu erkennen. Diese verbinden nicht nur weitere Orte miteinander - Paris, Montevideo, Reykjavík, Bogotá, St. Gallen -, sondern führen ihn auch zum Wesen seines Schreibens sowie seinem Wunsch nahe, Erfahrungen in lebendige Seiten zu verwandeln.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 11.04.2024

Enrique Vila-Matas schreibt immer wieder dasselbe Buch, meint Rezensent Marko Martin, aber warum auch nicht, wenn es so viel Freude bereitet wie diese neueste Inkarnation. Ein weiteres Mal lesen wir, berichtet Martin, wie ein Autor sich selbst über die Bücher anderer immer wieder neu erfindet. Diesmal lässt sich die Hauptfigur unter anderem nach Paris und, siehe Titel, in die Hauptstadt Uruguays treiben, die literarischen Stichwortgeber sind unter anderem Julio Cortázar, Ernest Hemingway und Juan Carlos Onetti. Eine soziale Grundierung sucht man hier vergebens, gesteht Martin ein, und wer in Romanen nach Dringlichkeit dürstet, wird hier nicht fündig werden; wem jedoch der Sinn nach spielerischer und gar nicht aufdringlich bildungshuberischer Metafiktion steht, der wird, glaubt der Rezensent, mit dem Buch glücklich werden.