Erhard Schütz, Alexander Graf Stenbock-Fermor
Deutschland von unten
Reise durch die proletarische Provinz

Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2016
ISBN 9783945256527
Gebunden, 240 Seiten, 22,00 EUR
ISBN 9783945256527
Gebunden, 240 Seiten, 22,00 EUR
Klappentext
Kurt Tucholsky nannte es ein "lehrreiches
Buch"; für Axel Eggebrecht war es "ein furchtbarer
Reiseführer durch das Elend" und Georg
Schwarz attestierte dem Autor, "ein grauenhaftes
Bild vom Zerfall unserer Kultur" gezeichnet
zu haben.
Wie kam ein baltischer Adliger dazu, einen
solchen Text zu verfassen? Alexander Graf
Stenbock-Fermor (1902-1972) hatte nach
Ende des Ersten Weltkrieges in den Reihen
der Baltischen Landeswehr gegen die Bolschewiki
gekämpft, ging dann zum Studium
nach Deutschland und lernte als Werkstudent
Bergarbeiter im Ruhrgebiet kennen. Unter
dem Eindruck der Verhältnisse, die er dort sah,
wandelte er sich vom Antikommunisten zum
Kommunisten. Als Schriftsteller und Publizist
war er Mitglied des Bundes Proletarisch-Revolutionärer
Schriftsteller. Nach 1933 im Widerstand
gegen den Nationalsozialismus, wurde
er nach Kriegsende von der Roten Armee als
Oberbürgermeister von Neustrelitz eingesetzt.
1947 Cheflektor des Verlages Volk und Welt
in Ost-Berlin, arbeitete er später als Drehbuchautor
für die DEFA und pendelte, seit den
1950er-Jahren in Berlin-Wilmersdorf lebend,
fortan zwischen Ost und West.
In der 1931 erstmals erschienen Reportage
Deutschland von unten schildert Stenbock-
Fermor in sachlichem Ton die katastrophalen
Lebensbedingungen am Rande der Gesellschaft.
Rezensionsnotiz zu Die Welt, 27.08.2016
Marc Reichwein gewinnt der berühmtesten Sozialreportage der Weimarer Zeit von Alexander Graf Stenbock-Fermor aus dem Jahr 1931 Einsichten ab über eine globalisierte Industrie heute. Den Missstände aufzeigenden Bericht des "roten Grafen" aus den überfüllten Dachkammern des Lumpenproletariats in Berlin und vor allem in den deutschen Mittelgebirgen, wo in Heimarbeit für Woolworth geschnitzt wurde, erschüttert den Rezensenten. Die 62 historischen Fotografien tun das ihre dazu.
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