Eva Munz

Oder sind es Sterne

Roman
Cover: Oder sind es Sterne
Antje Kunstmann Verlag, München 2021
ISBN 9783956143854
Gebunden, 300 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Kabul, Paris, Los Angeles. Die Schicksale dreier Helden, die ihre Identität suchen, finden und wieder verlieren, rasant verknüpft mit politischem Weltgeschehen. Ein spannender Roman, der poetisch und mit surrealem Humor von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt. Sommer 2001. "Survivor" von Destiny's Child geht um die Welt wie ein Omen für kommende Ereignisse. Im Pariser Penthouse von Hasir Zaman, einem wohlhabenden Exil-Afghanen, tanzt zu der Melodie die mysteriöse Frau, die er verführen möchte. Beyoncés Stimme schleicht sich in die sündigen Gedanken seines Ne_ en Sameer, der im Waisenhaus von Kabul aufwächst. Der Song schallt aus dem Lautsprecher eines geheimen Trainings - lagers, wo Leutnant Ryder, ein US-Marine, für einen internationalen Spezialeinsatz ausgebildet wird. Und die Hymne übertönt das Surren der Drohnen im Hindukusch, als sich dort die Schicksale der drei 'Überlebenden' untrennbar verstricken.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 12.06.2021

Rezensent Tobias Lehmkuhl ist gepackt von Eva Munz' Debütroman. Die Journalistin und Regisseurin erzählt hier aus dem Leben dreier Figuren kurz vor dem Anschlag vom 11. September: Von einem afghanischen Geschäftsmann aus Paris, seinem verwaisten Neffen im Teenager-Alter und einem Leutnant aus Kalifornien, jeweils in eigener Erzählperspektive. Wie Munz dabei gekonnt die Genre-Konventionen des Thrillers einarbeite (darunter: exotische Schauplätze, pointierte Dialoge, eine - hier leider recht flach gezeichnete - schöne Frau, so Lehmkuhl), diese aber um psychologische Tiefe erweitere, gefällt dem Rezensenten. Besonders einige absurde, Pynchon-ähnliche Sequenzen im Militärtraining des Leutnants hebt er lobend hervor. Ein "schnörkelloser" und dabei "atmosphärisch starker" Roman, der keine großen Worte braucht, so der Kritiker - die spannenden Verbindungen, die sich im Laufe der Handlung zwischen den Figuren noch ergeben, will er zugunsten des Genres lieber nicht verraten.

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