Hanna Lemke

Geschwisterkinder

Erzählung
Cover: Geschwisterkinder
Antje Kunstmann Verlag, München 2012
ISBN 9783888977497
Gebunden, 128 Seiten, 14,94 EUR

Klappentext

Eine beinahe zur Alltäglichkeit gewordene Einsamkeit umgibt Milla und Ritschie, und auch die Vertrautheit zwischen den beiden Geschwistern scheint nicht mehr zu sein als eine Erinnerung an die Kindheit. Erschöpft von den tagtäglichen Unerheblichkeiten, bringen erst der Besuch eines alten Freundes der Familie und die Einladung zu einer Hochzeit von flüchtigen Bekannten die Geschwister einander wieder näher. Milla und Ritschie fangen an zu reden: Darüber, wie es ist, wenn man sich wieder einmal nicht verliebt. Und darüber, wie die Angst vor all dem wächst, was sich im Leben falsch anfühlt. So beginnt eine zarte Annäherung, die darauf beruht, dass nicht alles, was wir übereinander zu wissen meinen, stimmt und nicht jede Erinnerung wahrhaftig ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.12.2012

Christoph Haas bescheinigt der Autorin Talent, allerdings, klagt er, fehlten ihr noch Mut und Biss. Beides braucht man wohl als junge Autorin in den großen Fußstapfen Judith Hermanns. An das große Vorbild reicht Hanna Lemke mit ihrem schmalen Roman über eine weitere "lost gerneration" laut Haas nicht heran. Dafür scheinen ihm die Charaktere zu holzgeschnitzt oder direkt dem Leipziger Literatursetzkasten entsprungen, dafür ist ihm auch die Wiederholung hier zu offensichtlich das oberste Erzählprinzip.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2012

Ganz und gar nicht mitgerissen hat dieses Buch unsere Rezensentin. Wiebke Porombka liest den ersten Satz und kommt aus dem Gähnen nicht mehr heraus. Beschreibungsseligkeit wie die hier von Hanna Lembke in ihrer Erzählung zelebrierte war gestern, meint sie. Dass die Autorin darüber hinaus aber auch gar nichts anzubieten hat, kann Porombka kaum glauben. Und so wittert sie hier und da Bedeutung, wenn die Autorin die Geschwister Ritschie und Milla durch ihr sterbensödes Leben schlafwandeln lässt, eine unerhörte Begebenheit vielleicht sogar. Allein die Hoffnung der Rezensentin erfüllt sich nicht. Wie die Protagonisten in diesem Buch allenfalls Beziehungsähnliches erleben, muss sich Porombka mit Bedeutungsähnlichem zufriedengeben.
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