Finn Pedersen

Jagd auf Qivittoq

(Ab 10 Jahre)
Cover: Jagd auf Qivittoq
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2005
ISBN 9783779500254
Gebunden, 136 Seiten, 11,00 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Martin Zähringer. Auf der Flucht vor seinem gewalttätigen Onkel verirrt sich der Inuit-Junge Miki im antarktischen Eis. Auf sich allein gestellt, erinnert er sich an alles, was sein Vater, der Jäger, ihm einmal beigebracht hat. So hält er sich und seine Hunde am Leben. Seit sein Vater von einer Jagd nicht mehr heimgekehrt ist, lebt er bei seinem Onkel, einem Trinker und Schläger. Nach einer schlimmen Nacht beschließt Miki zu fliehen. Er will das entlegene Torfhaus seiner Oma erreichen und bei ihr leben. Heimlich lädt er Kajak, Harpune und Gewehr auf den Schlitten und dann ziehen die Hunde Miki hinaus in den frostigen Morgen. Schon bald verliert er in einem Sturm die Orientierung und wird auf einer Eisinsel abgetrieben. Zum Glück hat Miki von seinem Vater die Techniken der traditionellen Jagd gelernt und so hält er sich und seine Hunde am Leben. Detailgenau werden die Überlebensformen der alten Inuitkultur geschildert: das Jagen und Verarbeiten von Robben, die Konfrontation mit Walrössern oder Eisbären, das Wohnen in Schnee und Eis. Nach Monaten der Einsamkeit sehnt Miki sich verzweifelt nach menschlicher Gemeinschaft. Doch inzwischen ist der Junge verwildert und als er sich schließlich einem Dorf nähert, hält man ihn für einen Qivittoq, ein Ungeheuer. Die Menschen fürchten sich und beginnen, jetzt ihn zu jagen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.11.2005

Mit seiner Erzählung "Jagd auf Quivittoq" beschwört Finn Pedersen alte grönländische Sagen herauf. Der elternlose Inuit-Junge Miki flüchtet vor seinem jähzornigen, trunksüchtigen Onkel in die Wildnis der Arktis, um seine Großmutter zu finden. Entgegen der Befürchtungen der Inuit, gelingt es ihm, zu überleben, doch sie glauben noch Jahre später in ihm einen "Qivittoq", einen ewigen Jäger, zu sehen, der rastlos durchs Eis geistert. Der Rezensent Reiner Osteroth fühlt sich an eine Legende erinnert, angesichts der "großen Selbstverständlichkeit" mit der der Autor von Mikis Überlebenskampf erzählt. Ein Schaudern ist zu spüren, wenn Osteroth von der grausigen Wendung berichtet, die durch die "Jagd auf Qivittoq" hervorgerufen wird.
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