Florian Scheibe

Weiße Stunde

Roman
Cover: Weiße Stunde
Luftschacht Verlag, Wien 2012
ISBN 9783902373953
Gebunden, 205 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

Der Sizilienaufenthalt eines deutschen Paares nimmt eine bizarre Wendung, als die Frau bei einem Tagesausflug in einem verlassenen Haus spurlos verschwindet. Der Mann reagiert seltsam: Anstatt ihrem Verbleib nachzugehen, fährt er in die gemeinsame Wohnung zurück, hängt seinen Gefühlen und Erinnerungen nach, lauscht den Geräuschen der Stadt und kommt das erste Mal seit Monaten mit der Arbeit an seinem Roman voran. Seine liebste Arbeitszeit ist die "Weiße Stunde", wenn alles menschenleer und still in der Mittagshitze liegt. Je länger er jedoch untätig bleibt, ihr Verschwinden aufzuklären, desto mehr verstrickt er sich in ein Geflecht aus Lügen und Selbstbetrug und gerät schließlich unter Mordverdacht. Florian Scheibe schildert eine Mechanik des Sich-schuldig-Machens und führt seinen Protagonisten an die gefährlichen Grenzen zwischen Selbstüberschätzung und Selbstzerstörung, bewusster Auslieferung und unkontrollierbarem Ausgeliefertsein heran.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.12.2012

Stark an diesem Debüt findet Wiebke Porombka, wie der Autor seinem Text über 200 Seiten eine Spannung angedeihen lässt, die die Rezensentin atemlos hält, umso mehr, als Florian Scheibe seinem "solipsistischen Ich-Erzähler" (Porompka) eine ganze Menge zutraut - möglicherweise sogar einen Mord. Letzteres weiß die Rezensentin nicht so genau. Wie so vieles in diesem Roman, bleibt es im Ungefähren, ob hier etwas Böses unter der Sonne geschehen ist. Die Freundin des Erzählers ist jedenfalls verschwunden aus dem Sommerhaus. Die Coolness, mit der das Ich die Vorgänge konstatiert, macht die Rezensentin misstrauisch. Formal fühlt sie sich mitunter im TV-Krimi, in einem manchmal konstruiert wirkenden zwar, doch einem schön rätselhaften auch.
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