Florian Werner

Die Raststätte

Eine Liebeserklärung
Cover: Die Raststätte
Hanser Berlin, Berlin 2021
ISBN 9783446267947
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Die deutschen Raststätten haben mehr Besucher als der Kölner Dom, das Brandenburger Tor und das Oktoberfest zusammen. Gerade in einer Autofahrernation wie der unseren sind sie die wichtigsten Bauwerke überhaupt. Florian Werner nimmt diese ungeliebten Orte unter die Lupe. Er spricht mit Lastwagenfahrern, Flaschensammlern und Autobahnpolizisten. Er trifft einen Raststättenbetreiber, der den Lärm der Autobahn liebt, er lernt von einem Botaniker, wie man sich von den Pflanzen am Parkplatzrand ernährt, und er entwickelt eine kleine Philosophie der Sanifair-Toilette. Das Ergebnis ist eine liebevolle, komische und sehr persönliche Hommage an einen Ort, der weitaus faszinierender und vielschichtiger ist als sein Ruf.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.07.2021

Rezensent Harry Nutt empfiehlt zwei Bücher über das Reisen, die von Thomas Böhm herausgegebene, als Reisebegleiter angelegte Textsammlung "Da war ich eigentlich noch nie" und Florian Werners "hinreißende" Liebeserklärung an die Raststätte. Erstes Buch entfalte sich ganz beiläufig als "Kulturgeschichte" des Reisens, die den Rezensenten mit Erklärungen zur Stocknagelproduktion oder zum Verkehrsfunk überrascht und mit Reisetipps von Friedrich Johannes Frommann und Walter Benjamin unterhält. Noch besser scheint ihm Florian Werners Buch über die Raststätte zu gefallen, die nicht nur anekdotische Beschreibungen und Zitate aus dem Gästebuch von Hannover-Garbsen zu bieten habe, sondern auch die Entstehung der Raststätte aus dem Nationalsozialismus nachzeichne - eine Leseerfahrung von "kurioser Schönheit", die den Kritiker zudem an eine einstige Raststätten-Begegnung mit der damals noch unbekannten Ronja von Rönne erinnert. Zwei unterhaltsame Gedankenreisen, in denen kein Detail unbemerkt bleibt, lobt Nutt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2021

Mit Neugier und Genuss hat Rezensent Stefan Fischer das Buch gelesen, eine Mischung aus Porträt, Reportage und Naturkunde, wie er findet. Ihm gefällt sowohl der Hang zum Philosophieren des Autors, als auch sein "Wille zur Groteske". Viel hat der geneigte Kritiker erfahren über die Raststätte Garbsen Nord bei Hannover, die hier als Beispiel dient, samt Hinweise auf Busladungen von Pinkelnden, Michel Foucault oder auch Alfred Biolek. Warum man das Buch jedoch unbedingt lesen muss, erfährt die geneigte Leserschaft nicht so recht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.02.2021

Kai Spanke besucht mit Florian Werner deutsche Autobahnraststätten. Was er da findet, Gästebücher mit Uwe Seelers und Alfred Bioleks Einträgen, eine erstaunliche Fauna und Münzfernsprecher (!), amüsiert ihn. Kulturgeschichtlich möchte ihm der Autor die Raststätte mit Foucault und Augé erschließen, aber der Rezensent sperrt sich. Lieber erfährt er von Werner über die Anfänge der Rastanlagen in den 1930ern oder wie die Mitropa abgewickelt wurde. Aufschlussreich, findet Spanke.
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