Katja Kullmann

Die Singuläre Frau

Cover: Die Singuläre Frau
Hanser Berlin, Berlin 2022
ISBN 9783446269392
Gebunden, 336 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

In dem Bestseller "Generation Ally" beschrieb Katja Kullmann, warum es so kompliziert ist, eine Frau zu sein. Zwanzig Jahre später erzählt sie, wie es ist, eine Frau ohne Begleitung zu sein. Sie ist die Frau, der man nachsagt, dass sie kein Glück in der Liebe hat. Diejenige, die ihr Leben alleine regelt. Die Frau ohne Begleitung. Vom Bürofräulein der Weimarer Republik bis zur angeblich einsamen Akademikerin der Gegenwart - sie ist die wahre Heldin der Moderne: die Singuläre Frau.Kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag stellt Katja Kullmann fest, dass auch sie so eine geworden ist: ein Langzeit-Single. Die Erkenntnis ist ein kleiner Schock. Dann eine Befreiung. Und ein Ansporn - nicht nur für die schonungslose Selbsterkundung, sondern auch für eine Spurensuche. Welche literarischen, sozialen und popkulturellen Zeugnisse hat die Frau ohne Begleitung hinterlassen? Und wie könnte ihre Zukunft aussehen? Leidenschaftlich und eigensinnig führt Katja Kullmann uns zu einer radikalen Neubewertung der alleinstehenden Frau.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.2022

Rezensentin Julia Bähr nimmt einige Denkanstöße mit von Katja Kullmanns Buch über die "singuläre Frau", wie die Autorin sich in Abgrenzung zu schnöden Single-Frau nennt. Die singuläre Frau sieht sich nicht als Mängelwesen, sondern als jemand, derauch ohne Partnerschaft ganz zufrieden ist. In dem Buch findet die Rezensentin einen Mix aus persönlichen Erfahrungen, Anekdoten und Kulturgeschichte, und auch wenn die Autorin auch manchmal den Faden zu verlieren scheint, wie Bähr bemerkt, fühlt sich die Rezensentin gut unterhalten und mitunter angenehm provoziert.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 04.04.2022

Recht neutral bespricht Rezensentin Andrea Gerk Katja Kullmanns neues Buch. Nachdem Kullmann vor zwanzig Jahren bereits über die Schwierigkeiten des Frauseins geschrieben habe, wie Gerke weiß, geht es nun auch in ihrem neuen Buch um dieses Thema: die Journalistin verteidigt hier den bewusst gewählten Status als "Unverpartnerte" gegen allerlei Klischees - zum Beispiel das der einsamen Akademikerin oder der Mitleidszuschreibung, "keinen abbekommen" zu haben. Das findet Kullmann veraltet und unberechtigt, so Gerk. Außerdem plädiere sie etwa für "innige Frauenfreundschaften", die für sie romantischen Beziehungen in nichts nachstehen. Dabei gehe die Autorin auch historischen Vorläufern und "popkulturellen Zeugnissen" der singulären Frau nach, fasst Gerk weiter zusammen - wie sie das alles findet, bleibt letztlich allerdings offen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 12.03.2022

Rezensentin Novina Göhlsdorf nähert sich Katja Kuhlmanns Loblied aufs Alleinsein und Abgesang auf Zweierbeziehungen, hier meist zwischen Mann und Frau gedacht, mit einer gewissen Vorsicht. So stimmt sie zwar manchen Beobachtungen Kullmanns zu, etwa, dass man sich in Paarbeziehungen öfter alleine fühle als im Singleleben oder dass die emotionale Care-Arbeit überwiegend Frauen zufalle. Viele Bemerkungen oder Formulierungen scheint sie aber eher aus der Distanz zur Kenntnis zu nehmen - etwa, wenn von der "quiekenden Warum-ruft-er-nicht-an-Nudel" die Rede ist oder davon, dass Männer in Beziehungen immerzu "Psychospielchen" spielen. Auf jeden Fall hätte sie sich in den Grunddefinitionen mehr Differenzierung gewünscht, zum Beispiel, wenn es um "den" Mann und "das" Patriarchat geht, die für Göhsldorf zu schnell kurzgeschlossen werden. "Unbedingt hilfreich" findet sie Kullmanns Abhandlung trotzdem und schätzt auch die Selbstironie der Autorin.