Frank Göhre

Der Auserwählte

Roman
Cover: Der Auserwählte
Pendragon Verlag, Bielefeld 2010
ISBN 9783865322029
Kartoniert, 264 Seiten, 9,95 EUR

Klappentext

Eloi Der Auserwählte ist gelinkt worden. Nun schuldet er David Geld. Drogengeld. Der illegal in Hamburg lebende Afrikaner gerät mächtig unter Druck. Und plötzlich ist Eloi verschwunden. Gekidnappt. Welche Rolle spielt Elois Mutter bei dem Verbrechen? Liegt der Schlüssel zur Aufklärung in ihrer bewegten Vergangenheit, die sie Ende der 80er Jahre auf eine kanarische Insel führte? Auf der Sonneninsel herrschte ein genialer Erzieher über eine Gruppe höriger Anhänger. Und Elois Mutter war seine Gespielin. Jetzt geht es um Geld um sehr viel Geld. Aber auch um Gerechtigkeit, Schuld und Sühne aus scheinbar längst vergangener Zeit.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.08.2010

Mit erschütterter Bewunderung hat Tobias Gohlis diesen abgründigen Roman über einen als sexuelle Befreiung getarnten Kindesmissbrauch gelesen und reiht das Buch ein in Frank Göhres unerschütterlich durch viel Bücher verfolgtes, literarisches Projekt, Risse an der Oberfläche arrivierter Meinungen und Personen auszumachen, und hinter die Fassaden zu blicken. Auch bei dieser Entführungsgeschichte bescheinigt der Kritiker Göhre eine große Offenheit für Leid. Mit nüchternem, "niemals wackelndem Kamerablick" erzähle er dabei die Geschichte der Entführung eines Millionärssohns auf Gomera, die die biografischen Gespinste seiner Eltern und ihrer Freunde zerreißen würde. Auch setzt Gohlis die Geschichte in ein Verhältnis zu dem Missbrauch, den der Aktionskünstler Otto Mühl im Zuge der sogenannten sexuellen Revolution an Kindern in seiner Kommune beging.
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