Frank Schätzing

Die Tyrannei des Schmetterlings

Roman
Cover: Die Tyrannei des Schmetterlings
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2018
ISBN 9783462050844
Gebunden, 736 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Luther Opoku, Sheriff der verschlafenen Goldgräberregion Sierra in Kaliforniens Bergwelt, hat mit Kleindelikten, illegalem Drogenanbau und steter Personalknappheit zu kämpfen. Doch der Einsatz an diesem Morgen ändert alles. Eine Frau ist unter rätselhaften Umständen in eine Schlucht gestürzt. Unfall? Mord? Die Ermittlungen führen Luther zu einer Forschungsanlage, einsam gelegen im Hochgebirge und betrieben von der mächtigen Nordvisk Inc., einem Hightech-Konzern des zweihundert Meilen entfernten Silicon Valley. Zusammen mit Deputy Sheriff Ruth Underwood gerät Luther bei den Ermittlungen in den Sog aberwitziger Ereignisse und beginnt schon bald an seinem Verstand zu zweifeln. Die Zeit selbst gerät aus den Fugen. Das Geheimnis im Berg führt ihn an die Grenzen des Vorstellbaren - und darüber hinaus.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.05.2018

Für den Rezensenten Alard von Kittlitz ist Frank Schätzings neuer Roman ein "lauwarmer BigMac". Eher für die große Leinwand als für den erlesenen Kunstgeschmack gedacht, kann den Kritiker der mit "titanischen Wortwalzen" vollgestopfte 726 Seiten lange Schinken über künstliche Intelligenz und Parallel-Universen nicht durch Sprache und Bilder und leider auch nur bis zur ersten Hälfte des Buches durch Pageturner-Qualitäten überzeugen. Denn in dem Moment, in dem aus dem Thriller ein Sciene-Fiction-Roman wird, verliert das Buch Farbe, Konzept und Übersichtlichkeit, klagt der zunehmend erschöpfte Kritiker. Ellenlange Landschaftsbeschreibungen ohne jeden Funken Poesie machen es nicht besser, schließt er.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.04.2018

Gerhard Matzig ist ratlos. Dass der Schwarm-Autor Frank Schätzing diese Wetterfroschprosa geschrieben haben soll, kann er nicht glauben. Ein Thriller, der in Flora und Fauna und Landschaftsbeschreibungen schwelgt, ist Matzig noch nicht untergekommen. Macht aber gar nichts. Matzig outet sich als großer Fan poetisierender Meteorologie. Der wortgewaltige Meisterdramaturg Schätzing wird sie aber wohl nicht verfasst haben, meint er, eher noch irgendeine künstliche Intelligenz.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 27.04.2018

Im neuesten Roman des Erfolgsautors Frank Schätzing wird ein fadenscheiniger Mordfall zum Aufhänger für ein Weltuntergangszenario rund um künstliche Intelligenz, indem der ermittelnde Undersherriff plötzlich in einem Paralleluniversum landet, resümiert Rezensent Elmar Krekeler. In typischer Schätzing-Manier wolle der Autor seine computergenerierte Apokalypse von den vielen anderen SciFi-Krimis zu diesem überpräsenten Thema davon unterscheiden, dass er mit eingeflochtenem Wissen glänzt. Das führt laut Krekeler letztlich dazu, dass Schätzing sein eigenes "Multiversum", in dem nicht nur mordende Technologien, sondern auch Religion und Gentechnik abgefrühstückt werden sollen, über den "literarisch eher beschränkten Kopf wächst". Nachdem er sich von Schätzings tyrannischem Schmetterling durch eine Unzahl hochdramatischer "Dimensionslöcher" hat schubsen lassen, sehnt er sich nach "innerer Hängemattenhaftigkeit".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.04.2018

Nichts als Versatzstücke aus allabendlichen Fernseh-Krimis, aufgebrezelt mit Verschwörungstheorien zu künstlichen Intelligenzen, liest Rezensent Jan Wiele in Frank Schätzings neuem Thriller "Die Tyrannei des Schmetterlings". Der Titel zeigt in seinen Augen stellvertretend, dass das ganze Buch in einer Sprache verfasst ist, die auch ein Übersetzungscomputer ausgespuckt haben könnte, nachdem man ihn mit einem amerikanischen Text gefüttert hat. Über künstliche Intelligenz lernt er auch nicht viel in diesem Roman um den Undersheriff Opoku, der eigentlich in einem Mordfall ermittelt, darüber aber unversehens in einem von Cyborgs terrorisierten Paralleluniversum landet. Nein, da liest der Rezensent doch lieber gleich Stephen King, der immerhin ein echter Amerikaner sei.
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