Fritz Rudolf Fries

Last Exit to El Paso

Roman
Cover: Last Exit to El Paso
Wallstein Verlag, Göttingen 2013
ISBN 9783835312098
Gebunden, 192 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Spielen die Herren Pierre Arronax und Archie ein Spiel, als sie sich aufmachen nach Amerika, genauer gesagt nach El Paso? Oder erlaubt sich da jemand einen bösen Scherz? Jedenfalls erfahren die beiden alten Männer, hinfällig schon und "am Ende ihrer Tage", per Telefon, dass sie eine Weltreise gewonnen haben. Skeptisch zwar, haben sie wenig zu verlieren. Und Lust am Spiel hatten sie immer schon, entwerfen sie doch als ehemalige Bürger der DDR seit langem wild verworrene Szenarien, von denen nicht immer klar ist, ob sie in der Realität oder im Kopf ihren Ort haben. Drehbücher oder Romane, in denen die "Montagetechnik eines Fellini mit der absurden Komik eines Groucho Marx" verbunden wird, entstehen so. Oder wenigstens die Ideen dazu.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.08.2013

Martin Zingg hält durch bei diesem von Fritz Rudolf Fries raffiniert inszenierten Reigen vieler Figuren und Schauplätze und Referenzen und Folien (DDR, Jazz, die Romane Roberto Bolaños, der magische Realismus, und, und, und) und wird belohnt. Auch wenn, nein, gerade weil die Geschichte über zwei konkurrierende alternde Drehbuchautoren beileibe nicht immer geradlinig abläuft, der Autor Reales, Erinnertes und Geträumtes vermischt und das alles ironisch, aber auch präzise fasst, scheint Zingg hier ein bemerkenswert vielseitiger und ungewöhnlicher Autor am Werk zu sein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2013

Nach der Lektüre von Fritz Rudolf Fries' neuem Roman "Last Exit to El Paso" versichert Rezensent Christopher Schmidt: Dieser Autor ist völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Denn das Alterswerk des in Bilbao geborenen und in Leipzig aufgewachsenen Schriftstellers erscheint dem Kritiker ebenso "halluzinogen wie hellsichtig". Und so liest Schmidt fasziniert die Geschichte um einen alten Mann, der sich mit seiner Haushälterin, einem befreundeten Drehbuchautor und dessen Sohn auf eine USA-Reise begibt - mit dem Ziel, auf unterschiedlichen Routen El Paso zu erreichen. Der Rezensent gerät nicht nur schnell in den Bann der Erzählung um Kunstraub, Mafia, Ex-Stasi-Agenten, Verschwörungstheorien und Mars-Expeditionen, sondern bewundert auch Fries' dicht gewebtes, anspielungsreiches und gelehrtes Netz aus Verweisen auf Jules Vernes oder Roberto Bolano. Darüber hinaus lobt der Kritiker dieses spannende Buch als "furioses Werk über das Altern".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2013

Als Versuch, noch einmal gegen die Windmühlen der offiziellen Geschichtsschreibung anzukämpfen, bezeichnet Katharina Teutsch diesen, wie sie findet, auf dem deutschen Buchmarkt einzigartigen Schelmenroman von Fritz Rudolf Fries. Das Spätwerk des in Bilbao geborenen und in der DDR sozialisierten Autors hat für Teutsch etwas Genialisches. Bildliche Anklänge an Bolano, Cervantes, Verne, Kerouac, Borges, Cortazar kann sie entdecken bei diesem "polyglottesten" aller DDR-Autoren. Eine fröhlich jazzende, schräge Road-Novel, meint Teutsch, in der der real existierende Sozialismus noch einmal zu Ehren kommt, monströs und faszinierend zugleich.
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