Gary Marcus

Der Ursprung des Geistes

Wie Gene unser Denken prägen
Cover: Der Ursprung des Geistes
Walter Verlag, Düsseldorf und Zürich 2005
ISBN 9783530421934
Gebunden, 309 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christoph Trunk. Wenn Gene festlegen, dass wir etwa für Krebs oder Diabetes anfällig sind, lässt sich vermuten, dass sie auch unser psychisches Leben mitgestalten. Doch auf welche Weise beeinflussen sie unsere Persönlichkeit, unser Denken und Handeln? Wir sind zwar keine Sklaven unserer Gene, so Marcus, doch weil sie das Neuronenwachstum steuern, wirken sie prägend auf Geist und Psyche. Denn erst im Wechselspiel zwischen Genen und Umwelt entscheidet sich, wie der Geist sich entfaltet. Marcus klärt über gängige Missverständnisse im Hinblick auf die Gene auf und zeigt, wie sich unser Gehirn unter dem Einfluss von Erfahrungen immer wieder neu strukturiert. Anhand neuester Erkenntnisse aus Hirnforschung und Biologie entsteht ein Szenario, das die alte Gene-Umwelt-Debatte in neuem Licht erscheinen lässt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2005

Überzeugend findet Rezensent Thomas Thiel dieses "faktenreiche und mitreißende Buch" über die genetische Bedingtheit von Geist und Gehirn, das der New Yorker Psychologe Gary Marcus vorgelegt hat. Thiel charakterisiert den Autor als einen akademischer Grenzgänger, der sich von der Psychologie über die Linguistik zur Hirnforschung vorarbeitete, um seine Herkunftsdisziplin auf ihre vernachlässigte biologische Basis zu stellen. Marcus versuche nicht nur zu zeigen, dass Geist und Gene voneinander abhängen, sondern auch, wie sie das tun. Die zahlreichen Experimente aus Ethologie, Psychologie und Neurowissenschaften, die Marcus zur Untermauerung seiner These anführt, lassen nach Einschätzung des Rezensenten "keinen Zweifel an der komplexen genetischen Bedingtheit des Geistes". Die Leistung des Buches sieht Thiel in der Bündelung der Ergebnisse verschiedener biologischer Forschungsfelder unter der These von der genetischen Bedingtheit des Gehirns. Erfreulich findet Thiel, dass es Marcus hierbei auch noch versteht, den Leser "bestens" zu unterhalten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2005

Auch der Verfasser von "Der Ursprung des Geistes" hat keine rechte Antwort darauf, "wie Gene unser Denken prägen" (so der Untertitel des Buches). Noch warte die Menschheit auf ihren Kopernikus der Genetik, der mit seinem großen Universalschlüssel die Zauberreiche der Erklärung aufsperrt, stellt Rezensent Christoph von der Malsburg fest. Trotzdem preist er Gary Marcus für seine Studie. Denn Marcus stellt nicht nur all jene Informationen und erstaunlichen Tatsachen zusammen, die auch der künftige Gen-Kopernikus parat haben muss, um seine Arbeit zu tun, nein, er regt an, wirkt also durch seine Schrift ausgesprochen produktiv, lobt Malsburg. Wirklich beflügeln diese Ausführungen zur Struktur des Genoms den Rezensenten zu einem Lobpreis der Evolution, die er mit einem "großen Pianisten" vergleicht, für den "verschiedene Tierarten nur verschiedene Melodien sind". Offenbar also führt der Weg zur prästabilierten Harmonie über dieses Buch, und das ist keine kleine Empfehlung.
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