Gerhard Seyfried

Die Werke: Alle!

Cover: Die Werke: Alle!
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783861508786
Gebunden, 595 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von F.W. Bernstein. Cartoons, Karikaturen und komische Bildern von 1948 bis heute. Zahlreiche Interviews, die seine 25 Jahre jüngere Kollegin Ziska mit ihm geführt hat, leiten durch Seyfrieds Schaffen und Werk. Hier gibt der eher öffentlichkeitsscheue Künstler Einblicke in sein Leben, in seine Arbeits- und Denkweise und seinen Humor. So entstand eine reich bebilderte Zeitreise von seiner Jugend in München, wo er - nach der Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker in einer Eiscremefabrik - wegen eines Streikaufrufs gegen die Notstandsgesetze von der Graphischen Akademie verwiesen wurde, über seine Arbeiten für "Pardon" und das "Münchner Blatt" als Chronist der Studentenbewegung und Alternativszene bis zum Tuschezaren des "Schwarzen Imperiums".
Seyfried erzählt von seiner Zeit in San Francisco mit den Freak-Brothers-Kollegen Gilbert Shelton und Paul Mavrides und zeigt Skizzen, Cartoons und Fotos dazu; von wilden Nächten in der Berliner Discothek Sound; und von der Gründung der Harmonian Anarchists mit Ziska. Natürlich sind auch seine zahlreichen Plakate vertreten, darunter die für Christian Ströbele, die dem Grünen das erste Direktmandat im Deutschen Bundestag verschafften. Auch finden sich zeichnerische Impressionen einer Namibiareise, die Seyfried zu seinem historischen Roman "Herero" inspirierte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.05.2009

Also, ein großer Comic-Meister ist Gerhard Seyfried für Christoph Haas eigentlich nicht. Was er, gibt er zu, aber auch jetzt erst im Rückblick so richtig gemerkt hat. Denn zu der Zeit, die die ihre war, waren die Werke des linken Comic-Künstlers Seyfried auch auf ihn nicht ohne Wirkung geblieben. Heute freilich wirken die Satiren aus dem links-alternativen Milieu auf ihn beinahe "spießig". Auch daran, dass Seyfried im engeren Sinn ein Comic-Künstler ist, hat Haas seine Zweifel. Sehr tableauhaft - als solches dann aber doch immer wieder recht reizvoll - seien sehr viele seiner Zeichnungen vor allem aus den neunziger Jahren. Am schönsten scheinen dem Rezensenten dann eher am Rande entstandene Werke; Skizzen von einer US-Reise etwa. Und eine große leere Sprechblase über Kreuzberg.
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