Ghita Gothoni

Die Bezauberin

Roman
Cover: Die Bezauberin
Dittrich Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783937717982
Gebunden, 288 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Erik Sandell kehrt nach Jahren das erste Mal in seine Heimat Finnland zurück. Angekommen in der Vergangenheit, der er lange zu entfliehen versucht hat, fragt er sich, was in aller Welt in ihm vorgegangen ist, als er geradezu blindlings diese Hütte gemietet und ebenso überstürzt die Schiffsreise gebucht hat. Vor Jahren hatte er das Land aus seelischer Atemnot verlassen. Und nun sitzt Erik Sandell schon am ersten Abend seinem alten Freund Kari und dessen Frau Hanna gegenüber. Und Kari ahnt nicht, dass er damals wegen Hanna Hals über Kopf abgereist und nach Deutschland geflüchtet ist. Während sie über früher sprechen, huscht Liisa wie ein Schatten an ihnen vorbei. Schon am nächsten Tag gerät Erik in den Bann dieser geheimnisvollen Kindfrau. Ein Krimi beginnt. Erik wird mit Aberglauben, Vorurteilen und unaufgeklärten Verbrechen in diesem finnischen Dorf konfrontiert und fängt an, wie nie zuvor um sein Glück zu kämpfen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.01.2009

Eine "schauerlich-spannende Geschichte" ist es geworden, aber als literarischer Text hat das Romandebut der in Köln lebenden finnischen Musikerin Ghita Ghotoni den Rezensenten Uwe Stolzmann nicht überzeugt. "Unfertig" und "hölzern" wirkt die Erzählkonstruktion auf ihn, und Stolzmann nennt aus dem Text Beispiele für Klischees in der Personendarstellung. Der Roman erzähle von einem finnischen Emigranten, der sich für einen Sommer in eine finnische Einöde zurückziehen möchte, dort aber über durch die Begegnung mit alten Bekannten sowie mit einem im Dorf ausgestoßenen Zigeunermädchen tief in Abgründe des Dorflebens gerät und einen "Sumpf aus Lüge und Verleumdung" trockenlegen muss. Diese Familientragödie, die sich zu einem Krimi und sogar zu einem "Mystery-Thriller" ausweite, ist eine spannende Geschichte, aber literarisch nicht gelungen - so das Fazit Stolzmanns.