Grace Paley

Die kleinen Widrigkeiten des Lebens

Storys
Cover: Die kleinen Widrigkeiten des Lebens
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2013
ISBN 9783895612350
Gebunden, 256 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Sigrid Ruschmeier. Als reinen Glücksfall bezeichnete Grace Paley das Erscheinen ihres ersten Erzählungsbands "Die kleinen Widrigkeiten des Lebens" im Jahr 1959. Bis zum Beginn der amerikanischen Frauen-, Friedens- und Bürgerrechtsbewegung hatte die selbstbewusste New Yorker Hausfrau und Mutter ausschließlich Gedichte geschrieben. Aber dann habe sie ihr Gehör für die Geschichten ihrer Mitmenschen entdeckt, beschrieb Paley den Wechsel zu dem Genre, für das sie berühmt wurde. Diese Erfahrungen gibt sie mit ihrem ganz eigenen, von der Sprache der jüdisch-osteuropäischen Einwanderer gefärbten Ton wieder: im Sound ihrer Generation, in schlagfertigen Wortwechseln und Szenen urbanen Lebens.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.07.2013

Einen ungewohnten Blick auf die amerikanische Frau der 50er Jahre bieten die neuübersetzten, erstmals 1959 erschienenen elf Erzählungen von Grace Paley dem Rezensenten. Marius Nobach schätzt an den im New Yorker Mietshausmilieu spielenden, realistisch, aber variantenreich die Beziehungen zwischen Frauen und Männern auslotenden Texten vor allem ihre witzige, dabei komplexe Lebendigkeit, die nie offen politisch wirkt, dem Rezensenten aber dennoch engagiert erscheint, wenn es um Sozialkritik und Emanzipation geht. Für das Vorhaben einer Gesamtausgabe von Paleys Werk ist Nobach dem Verlag schon jetzt dankbar.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.07.2013

Kein Geringerer als W. H. Auden brachte in den vierziger Jahren die junge Frau und ambitionierte Lyrikerin Grace Paley auf die Idee, sich an Prosatexten zu versuchen und ihren Erzählton in der Alltagssprache zu finden, weiß Verena Auffermann. So habe sich Paley bis zu ihrem Tod im Jahr 2007 zu einer meisterhaften Kurzgeschichtenautorin entwickelt, ohne freilich diesseits des Atlantiks die gebührende Anerkennung zu finden. Der Band "Die kleinen Widrigkeiten des Lebens" mit Storys, die sich meist um Fremdheit und Immigration drehen, könnte das nun ändern, hofft die Rezensentin. Und bisweilen funkelt zwischen der Alltagssprache auch noch das lyrische Talent der Autorin durch, meint Auffermann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2013

Poetisch? Ja, durchaus, doch was die frauenbewegte Bürgerrechtlerin Grace Paley in ihren erstmals 1959 veröffentlichten Erzählungen unternimmt, ist für Kai Sina mehr. Sina entdeckt psychologisch komplexe Konstellationen, mit denen die Autorin jenseits der Geschlechterstereotype Einsichten formuliert und vor allem das entfremdete Leben im Amerika der 50er Jahre schildert und analysiert, die Zwangslagen der Frau, die Machteffekte und Unterwerfungstechniken. Dass die Texte dabei nicht zur bloßen Agitation schrumpfen, rechnet Sina der Autorin hoch an.
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