Hajo Steinert (Hg.)

Dichter Stimmen II

70er Jahre. 3 CDs
Cover: Dichter Stimmen II
DHV - Der Hörverlag, München 2005
ISBN 9783899406368
CD, 24,95 EUR

Klappentext

3 CDs, 210 Minuten. Deutschlandfunk 1968-79: Lesungen von den Autoren. Mit Wilhelm Genazino, Günter Grass, Martin Walser, Gabriele Wohmann, Dieter Wellershoff, Elias Canetti, Botho Strauss, Angelika Mechtel, Peter Handke, Ror Wolf u.v.a. Stimmen, die aus der Vergangenheit herüberklingen. Eigenwillige Intonationen und Stile aus einer anderen Zeit. Sie berühren, weil sie an Gewesenes erinnern. Und mehr als das: Sie sind unwiederbringliche Zeugen ihrer Zeit: Die hier versammelten Originalaufnahmen der 70er Jahre zeigen berühmte Autoren im Glanz ihres Ruhms und solche, die auf ihre große Zeit noch warteten. Eigentümliche, faszinierende und unvergessliche Töne.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2005

Zehn Autoren lesen jeweils rund 20 Minuten. Das ist das Konzept von Hajo Steinerts "Dichter Stimmen II", diesmal Lesungen aus den 70er Jahren, Schätze des Kölner Deutschlandfunks. Oder halt - nicht immer sind es Schätze. "Schwächlich" fand Tobias Lehmkuhl Botho Strauß' Auftritt, Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino bekommt das Prädikat "unaufdringlich" verpasst, und Angelika Mechtel scheint dem Rezensenten regelrecht auf die Nerven gegangen zu sein mit ihrer "Sachbearbeiterinnenstimme" und ihrem einleitenden "Geschwafel". Großen  Beifall hingegen erhält Gabriele Wohmann, auch Canetti, der aus seiner "Provinz des Menschen" liest, wird gelobt, und Ror Wolf ist für Lehmkuhl ohnehin eine feste Lesegröße. Eine Überraschung bereitete Lehmkuhl hingegen offenbar Peter Handke. Der trägt aus seiner "Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt" vor, und das tut er "total aufgedreht" und "abgedreht" zugleich - ein Kunststück, das dem Rezensenten einen Seufzer des Bedauerns darüber entlockt, dass Handke sich das öffentliche Lesen abgewöhnt hat.
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