Hari Kunzru

Die Wandlungen des Pran Nath

Roman
Cover: Die Wandlungen des Pran Nath
Karl Blessing Verlag, München 2002
ISBN 9783896671950
Gebunden, 508 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Benjamin Schwarz. In Agra führt der fünfzehnjährige Pran Nath 1981 ein angenehmes Leben. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, sein Vater ist selten zu Hause, und Pran Nath wächst vollig frei auf. Bei der Dienerschaft hat er es sich mit allen verscherzt, die Gerüchte über seine Herkunft verstummen nicht. Denn es bestehen keine Zweifel: Pran Nath ist eigentlich weiß. Als sein Vater stirbt, enttarnt eine Dienerin den Jungen endgültig als englischen Bastard, und er wird vor die Tür des elterlichen Hauses gesetzt. In einem Bordell lernt Pran Nath die ersten harten Lektionen und am Hofe des Nawab von Fatehpur wird er zum Köder in einer Palastintrige. Doch später verspürt er den Drang, als Engländer zu gelten. Und so ist es für ihn ein glücklicher Zufall, dass er den jungen Jonathan Bridgeman kennen lernt, der gerade auf dem Weg nach London ist, um sein Erbe anzutreten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.10.2002

Um Identitätssuche zwischen verschiedenen Kulturen geht es in Hari Kunzrus Roman, und Bernadette Conrad legt in ihrer inhaltlich leider sehr ausführlichen Rezension dar, inwiefern der Autor dieses Thema ihrer Meinung nach auf die Spitze treibt. Kunzrus Protagonist schlüpft nämlich scheinbar mühelos in die unterschiedlichsten Lebensrollen, und die Kernfrage, die die Rezensentin daraus ableitet, lautet: Gibt es ein "Leben ohne Geschichte, in denen man sich selbst auswechselt wie einen irgendwo fehlenden Spielstein"? Conrad fand die Gestaltung des Themas nicht nur "provozierend", sondern wohl auch sehr anregend, denn sie bezeichnet das Buch als "lohnende Lektüre".