Hervé Le Corre

Durch die dunkelste Nacht

Kriminalroman
Cover: Durch die dunkelste Nacht
Suhrkamp Verlag, Berlin 2024
ISBN 9783518473696
Broschiert, 339 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Anne Thomas. Herausgegeben von Thomas Wörtche. Ein Killer - unberechenbar und von einer zerstörerischen Wut getrieben - ermordet in den Straßen von Bordeaux Frauen. Jourdan, ein desillusionierter Polizeikommandant, ist ihm auf der Spur. Dabei trifft er auf die alleinerziehende Louise, die sich nach dem Unfalltod ihrer Eltern und Jahren in der Drogenszene mühsam ein neues Leben mit ihrem kleinen Sohn aufgebaut hat.Hervé Le Corre folgt den drei Figuren durch eine Stadt der Gewalt und verwebt ihre Wege unwiderruflich miteinander. Jede von ihnen durchlebt ihre eigene, ihre dunkelste Nacht …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.03.2024

Hervé Le Corre widmet sich, so Rezensentin Sylvia Staude, einem in Kriminalromanen sonst oft vernachlässigten Thema, Gewalt gegen Frauen, die von aktuellen oder ehemaligen Partnern ausgeht. Das ziemlich düstere Buch dreht sich um den desillusionierten Polizisten Jourdan, der es unter anderem mit einem Serienkiller zu tun bekommt, der Prostituierte und andere Frauen ersticht. Aber es kommt, lernen wir, auch Louise vor, eine Frau, die von ihrem Expartner systematisch gepeinigt wird. Die Perspektive wechselt laut Staude zwischen dem Polizisten, Louise und dem Mörder. Eine harte Lektüre ist das, meint die Rezensentin, Hoffnungsschimmer gibt es nicht allzu viele. Und die wenigen, die es gibt, haben mit Louise zu tun. Dass Le Corre dem Serienmörder eine Alptraummutter andichtet, gefällt der Rezensentin allerdings weniger.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.02.2024

Rezensent Tobias Gohlis schaudert angesichts des Bösen und der Dunkelheit in Herve Le Corres Noir. Allerdings schüttelt er sich auch vor Glück über so viel Sprachkraft. Wie der Autor nämlich seine Geschichte über zerstörte Seelen von Frauen- und Kindermördern im Buch in Szene setzt, scheint Gohlis bemerkernswert raffiniert. Nicht nur lässt er das personifizierte Böse selbst sprechen, erklärt Gohlis, er zeigt auch den Antrieb einer der Hauptfiguren, des Commandanten Jourdan, der trotz oder gerade weil der Anblick der Toten ihn immer wieder zutiefst erschüttert, weitermacht, gefasst in "schwarze Poesie".
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