Hunter S. Thompson

Die große Haifischjagd

Und andere seltsame Berichte aus einer unruhigen Zeit
Cover: Die große Haifischjagd
Edition Tiamat, Berlin 2008
ISBN 9783893201266
Kartoniert, 416 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Hunter S. Thompson war ein Meister der Selbstinszenierung, der sich selber als literarische Figur erfand, die auf der Suche nach dem amerikanischen Traum am Abgrund entlang raste und volles Risiko ging. In seinen frühen Reportagen über eine Haifischjagd für den Playboy, über den Super-Bowl, über eine Begegnung mit Aus dem Amerikanischen von Teja Schwaner. Muhammad Ali, über die Watergate-Pleite Nixons und dessen Amnestierung durch Ford und über den Wahlkampf Jimmy Carters inszenierte er sich als Drogen fressender Paranoiker, als betrunkener Rabauke, als vor sich hin fluchendes Großmaul, als panisch Getriebener, der ein feines Gespür für die in den 60er und 70er aufbrechenden Risse im Gefüge der amerikanischen Gesellschaft hatte und der den Irrsinn zum Sprechen brachte, der ihn umgab. Er erweist sich dabei als glänzender Stilist, der den Lebensnerv einer ganzen Generation traf, und für viele wurde er zu einem letzten Freiheitshelden, die er immer wieder besungen hat, er wurde zum Outlaw, der vom Gesetz gejagt wird, zum Anarchisten, der auf seiner Maschine dem Sonnenuntergang entgegendonnert, zum Sinnbild all dessen, was das Amerika Nixons für abartig und dement hielt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.10.2008

Wer Bücher von "Literaturbastelbienen" mag, sollte von dieser Reportagensammlung des Erfinders des Gonzo-Journalismus lieber die Finger lassen - soviel wird aus Franz Doblers lesenswerter Rezension von "Die große Haifischjagd" klar. Seine Themen bespielen die ganze Bandbreite von Muhammad Ali bis High Society - wobei die Story von den reichen Leuten auf Angeltour ihm "zu einer demaskierenden Sozialreportage" gerate, wie der Rezensent beobachtet. Thompson, der zur Zeit, als er diese Reportagen schrieb, bereits Starstatus genoss, schwankt in den hier versammelten Texten zwischen Krawallmacherei, Routine und "völligem Versagen", beobachtet Dobler. Aber selbst der ausgebrannteste Text von Thompson ist nach Doblers Meinung noch so prall voll mit Selbstironie und drastischem Humor, dass er sich die Augen reibt und im heute geläufigen Journalismus nach ähnlichem sehnt.