Henry Kissinger

Staatskunst

Sechs Lektionen für das 21. Jahrhundert
Cover: Staatskunst
C. Bertelsmann Verlag, München 2022
ISBN 9783570104729
Gebunden, 608 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Karlheinz Dürr, Anja Lerz, Karsten Petersen, Sabine Reinhardus, Karin Schuler und Thomas Stauder. Henry Kissinger, Jahrhundertpolitiker und Friedensnobelpreisträger, Meister der Diplomatie und politischer Stratege, zeigt in diesem Alterswerk, was Staatskunst in Zeiten von Krise und Umbruch auszeichnet. Am Beispiel von sechs Staatenlenkern, denen er persönlich verbunden war - Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, Richard Nixon und Anwar el-Sadat, Lee Kuan Yew und Margaret Thatcher -, führt er uns vor, wie aus dem Zusammenspiel von Strategie, Mut und Charakter politische Führung erwächst. Und was wir heute, angesichts wiederaufflammender Großmachtkonflikte, von ihrer Staatskunst lernen können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.08.2022

Rezensent Thomas Speckmann liest Henry Kissingers Erkundungen der Staatskunst von Konrad Adenauer, Charles de Gaulle, Richard Nixon, Anwar el-Sadat, Lee Kuan Yew und Margaret Thatcher mit großem Interesse. Wie sich etwa de Gaulle angesichts der deutschen Invasion verhielt und wie Thatcher den Falklandkrieg durchboxte, scheint Speckmann auf Fragen im Zusammenhang mit der russischen Aggression in der Ukraine "anwendbar". Wer heute eine Teilung der Ukraine befürwortet, sollte das lesen, meint Speckmann.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.08.2022

Stefan Kornelius ahnt nach der Lektüre von Henry Kissingers neuem Buch, dass niemand die neue Krise in den Griff bekommen wird, einfach weil kein Staatslenker vom Schlag eines de Gaulle oder Adenauer in Sicht ist. Kissingers Porträts großer Machtmenschen wie Nixon (warum ausgerechnet Nixon? fragt der Rezensent), de Gaulle, Adenauer und Thatcher enthalten für Kornelius immer auch Teile eines Selbstporträts des Autors. Wenn Kissinger also von Größe und Charakter seiner Helden schwärmt, meint er immer auch sich selbst, so Kornelius. Dass der Band dem Rezensenten dennoch lesenswert erscheint, liegt an Kissingers genauer Kenntnis der Porträtierten, seiner Fähigkeit, Bezüge zur Gegenwart herzustellen, wenn er vergangene Weltpolitik analysiert, sowie an seiner Verpflichtung zu "wissenschaftlicher Genauigkeit".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.07.2022

Rezensent Michael Ambühl, Professor für Verhandlungsführung und Konfliktmanagement an der ETH Zürich, hätte nichts dagegen gehabt, von Henry Kissinger ein paar Ideen zur Lösung heutiger Krisen zu erhalten. Wenn Kissinger pünktlich zum Eintritt ins 100. Lebensjahr lieber Fallstudien über Konrad Adenauer, Charles de Gaulle, Richard Nixon, Anwar el-Sadat, Lee Kuan Yew, Margaret Thatcher und laut Ambühl natürlich über sein eigenes politisches Denken vorlegt, möchte der Rezensent aber nicht meckern. Zu profund sind Kissingers Analysen der Führungsfiguren, findet er. Dass der Autor Adenauer, Nixon und Sadat bewundert, ist für Ambühl leicht zu erkennen. Mit Lee Kuan Yew bekommt der Leser auch das Porträt eines eher wenig bekannten Staatsmannes, so Ambühl.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.07.2022

Rezensent Matthias Naß stößt auf gute alte Kissinger-Sätze im neuen Buch von Henry Kissinger: Sätze voller Pomp und Kitsch. Macht nichts, findet Naß, die Großen und Mächtigen der Weltpolitik kennt schließlich keiner so gut wie Kissinger. Wenn der Autor also Saddat, Thatcher, Lee Kuan Yew, Anwar el-Sadat, de Gaulle, Adenauer und Nixon vor dem Hintergrund ihrer Zeit porträtiert, lauscht Naß einigermaßen gefesselt von Kissingers klugen Ausführungen. Dass Kissinger ausgerechnet Nixon zu den großen Politikern rechnet, kann er allerdings nicht verstehen. Beim kurzfristig eingefügten Kapitel zu Russlands Einmarsch in die Ukraine verzichtet der Autor immerhin klugerweise auf eine Erwähnung Putins, so Naß.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 05.07.2022

Rezensent Michael Kuhlmann empfiehlt Henry Kissingers Buch, in dem der Autor sich laut Rezensent recht wohlwollend mit den Krisenbewältigungsstrategien von Margaret Thatcher, Charles de Gaulle, Adenauer, Nixon u. a. befasst. Dass Kissinger die dunklen Seiten der alten Polit-Strategen genauso wie selbstkritische Töne schön außen vor lässt, entgeht Kuhlmann nicht. Aktuell findet er den Band natürlich wegen seiner Einsichten in frühere Verhaltensweisen im Umgang mit Moskau. Daraus lassen sich "Fingerzeige" zur Bewältigung von Krieg und Krise heute ablesen, glaubt Kuhlmann. Kurzweilig findet er die Lektüre auch.